Der Iran befürchtet seine Vernichtung und agiert deshalb so aggressiv. Die USA könnten diese Erkenntnis für sich nutzen, aber sie tun das Gegenteil, kommentiert Dieter Fuchs.

Seite Drei: Dieter Fuchs (fu)

Stuttgart - Ist es Machtgier, die den Iran antreibt, oder missionarischer Eifer? Oder einfach Angst um die eigene Existenz? Im Falle des Regimes in Teheran muss der Frage nach seiner Motivation – Hegemonialgedanken oder Daseinsvorsorge – besondere Bedeutung beigemessen werden. Denn die Antwort kann wichtige Erkenntnisse liefern für eine Strategie der Eindämmung dieses Unruhestifters im Mittleren Osten. Vieles spricht dafür, dass die Mullahs mit ihrer aggressiven Außenpolitik vor allem eine schwer- oder unangreifbare Position einzunehmen versuchen, um nicht von den USA gestürzt zu werden. Der Druck, den Washington derzeit ausübt, wird die Ängste des Iran eher verstärken, als zu konstruktiven politischen Lösungen zu führen. Doch die Trump-Administration ihrerseits ist in fast schon wahnhaften Strukturen gefangen.