In Filderstadts Stadtteilen Harthausen und Sielmingen fallen immer wieder Telefon und Internet der Telekom aus. Banken und Bürgerämter sind ebenfalls betroffen. Woran liegt’s?

Filderzeitung: Rebecca Anna Fritzsche (fri)

Harthausen/Sielmingen - Das Internet funktioniert nicht, nimmt man das Telefon ab, ist die Leitung tot: In Harthausen und Sielmingen passiert das seit einiger Zeit regelmäßig. Die Tankstelle, der Getränkehändler, die Banken: Sie alle sind betroffen.

 

Sogar die Bürgerämter in Harthausen und Sielmingen: „Zurückzuführen ist dies auf eine Störung der Datenleitungen, wobei es der zuständigen Telekom bislang trotz intensiver Bemühungen nicht gelungen ist, den regulären Betrieb wiederherzustellen“, heißt es von der Stadtverwaltung. Wer aufs Bürgeramt will, muss sich in nächster Zeit an die Ämter in den anderen Filderstädter Stadtteilen wenden. Reisepässe und Personalausweise können derzeit im Bürgeramt Bernhausen abgeholt werden. Das Bürgeramt soll in Harthausen am Donnerstag wieder öffnen, für Sielmingen gibt es noch keinen Termin.

„Es ist ein elendiges Hickhack“

Auch die Geschäftsstelle der Volksbank in Harthausen ist vom Netz abgehängt. „Bei uns ist alles lahmgelegt“, berichtet Sprecherin Sabine Kristen, „die Geldautomaten funktionieren nicht, das Internet ist weg, wir haben keinen Kontakt zu unserem Rechnungswesen.“ Für die Bankfiliale ist es bereits der dritte Ausfall in diesem Jahr, aktuell besteht die Störung seit dem 22. August. „Wir arbeiten mit einem Notfallkonzept mit mobilen Verbindungen“, berichtet Kristen.

Ebenso ergeht es der Harthausener Filiale der Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen. „Übers Wochenende war der Geldautomat nicht funktionsfähig“, sagt Sprecher Ulrich Unger. Dank Notfallbetrieb läuft bei der Kreissparkasse nun wieder alles, „aber optimal ist das nicht“.

Für Walter Bauer, SPD-Stadtrat, ist die ganze Sache „mehr als ärgerlich“. Er ist in Harthausen selbst betroffen gewesen, hatte drei Wochen lang kein Telefon, kennt einige Leute und Geschäftsinhaber, denen es ähnlich gegangen ist. „Es ist ein elendiges Hickhack“, beschreibt er seine Versuche, jemanden ans Telefon zu bekommen, der weiterhelfen kann. Bereits in der Gemeinderatssitzung im Juli vor der Sommerpause hatte er auf das Problem hingewiesen. „Da entstehen gewaltige Schäden“, sagt er. Und: „Dieses Geschäftsgebaren der Telekom darf nicht mehr so hingenommen werden.“ Vor allem die Stadtverwaltung, meint Bauer, müsse nun „geharnischt“ gegenüber der Telekom auftreten. Schließlich bedeute das für viele nicht nur Ärger, sondern zusätzlichen Zeitaufwand und finanziellen Schaden.

Die defekten Leitungen sollen ausgegraben werden

„Wir machen Druck“, sagt der Erste Bürgermeister Andreas Koch, „die Verwaltung steht in Kontakt mit der Telekom, und der Druck ist auch angekommen.“ In Sielmingen muss die Telekom wohl erst einmal den Boden aufgraben, um zu den defekten Leitungen zu kommen, die ausgetauscht werden müssen. „Die erforderlichen Genehmigungen dazu sind gerade in Arbeit“, so Koch. Laut seiner Aussage hat die Telekom schon zuvor Leitungen ausgegraben und ersetzt – bisher ohne Erfolg. In Harthausen soll ein Astbruch Schuld an den Leitungsstörungen gewesen sein – behoben ist das Problem aber auch noch nicht.

Von der Telekom war bislang niemand zu erreichen.