Am Mittwoch hat die Filderwasserversorgung Anwohner in Stetten dazu aufgefordert, kein Leitungswasser zu trinken. Das ist der Grund für die Warnung gewesen.

Stadtleben und Stadtkultur : Alexandra Kratz (atz)

Für die Filderwasserversorgung ist es der erste Verdachtsfall seit Jahrzehnten gewesen. Am Mittwochmorgen gegen 9 Uhr war bei einer routinemäßigen Wasserprobe durch die Filderwasserversorgung im Behälter im Stadtteil Stetten eine Grenzwertverletzung festgestellt worden. Gemessen wurde eine Enterokokke, das ist ein Milchsäurebakterium. Nach der Trinkwasserverordnung muss dieser Wert aber bei Null sein.

 

Die Filderwasserversorgung veranlasste umgehend weitere Untersuchungen. „Nachdem bei allen im selben Zeitraum entnommenen weiteren Proben im Umfeld die Ergebnisse einwandfrei und ohne jegliche Beanstandungen waren, ergab sich eine unklare Sachlage für einen Teil von Stetten“, erklärt Wolfgang Schimpf, der stellvertretende Geschäftsführer des Zweckverbands Filderwasserversorgung, am Tag danach.

Zwei Fahrzeuge der Feuerwehr im Einsatz

Das Gesundheitsamt Esslingen ordnete als Vorsichtsmaßnahme zusätzliche Nachproben und eine Desinfektion mittels Chlorung im Ortsnetz an. Zudem wurde die betroffene Bevölkerung per Lautsprecherdurchsagen darüber informiert, dass das Leitungswasser vorsorglich nicht getrunken und nicht zum Zähneputzen verwendet werden solle. Zwei Fahrzeuge der Feuerwehr waren dafür im Einsatz.

Betroffen waren etwa 950 Gebäude in der Hochzone von Stetten. Noch am Mittwochnachmittag wurde die Desinfektion des Ortsnetzes mittels Chlorung abgeschlossen. Gegen 16 Uhr informierte die Filderwasserversorgung über ihre eigene Internetseite sowie über die der Stadt und der Stadtwerke L.-E. darüber, dass das Leitungswasser wieder ohne Einschränkungen nutzbar sei.

Wolfgang Schimpf betont am Donnerstag im Gespräch mit unserer Zeitung, es habe sich um reine Vorsichtsmaßnahmen gehandelt, um potenziellen Verunreinigungen ohne Zeitverzögerungen proaktiv entgegenzuwirken. Er ergänzt: „Es bestand jedoch zu keinem Zeitpunkt eine unmittelbare Gefährdung der Bevölkerung.“ Durch die kontinuierliche Überwachung und Beprobung des Trinkwassers habe man den Verbrauchern stets einwandfreie und gute Qualität geliefert. Dies bestätigten auch die ersten Ergebnisse der Nachproben, die ohne Befund gewesen seien. Bakteriologische Wasserproben werden turnusmäßig einmal wöchentlich im Wasserwerk und einmal monatlich im Trinkwasserbehälter durchgeführt. Hinzu kommen Ortsnetzproben der Stadtwerke.