Das Projekt „Stadt für Morgen“ soll in Leonberg weiter Formen annehmen. Nun hat die Stadt für die Umgestaltung des Neuköllner Platzes einen Förderantrag gestellt. Es geht um Millionen.

Leonberg: Marius Venturini (mv)

Die „Stadt für Morgen“ rückt in Leonberg so langsam in die Gegenwart: Der Neuköllner Platz soll als Teil des Prestigeprojekts umgestaltet und aufgewertet werden. Dafür hat das Referat für innovative Mobilität einen Förderantrag nach dem Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (LGVFG) gestellt. Mit der baulichen Umsetzung soll 2027 begonnen werden.

 

Die Kommune plant, die neue Leonberger Stadtmitte grundlegend umzugestalten und so das Stadtbild sowie die Aufenthaltsqualität im Zentrum zu verbessern. „Ziel ist es, durch eine bedarfsgerechte Flächenaufteilung die unterschiedlichen Ansprüche von Verkehr, Aufenthalt und Umwelt besser miteinander in Einklang zu bringen“, heißt es in der zugehörigen Pressemitteilung. So sollen die Römerstraße, Eltinger Straße, Teile der Leonberger Straße, die Neuköllner Straße und der Neuköllner Platz selbst „an die Anforderungen einer modernen und lebenswerten Stadt angepasst werden“.

Stadt für Morgen: „Mehr Raum für Menschen, Bewegung und Begegnung“

„Mit der Umgestaltung des Neuköllner Platzes schaffen wir mehr Raum für Menschen, Bewegung und Begegnung“, sagt Oberbürgermeister Martin Georg Cohn über das Projekt. Es sei wichtig, dass sich alle in der Stadtmitte sicher und wohl fühlen – egal ob zu Fuß, mit dem Rad, dem Bus oder dem Auto. „Gleichzeitig setzen wir mit diesem Projekt ein deutliches Zeichen für Klimaschutz und Lebensqualität in Leonberg.“

Ein wesentlicher Bestandteil des Projekts ist die Reduktion überdimensionierter Fahrstreifen, um Raum für andere Nutzungen zu schaffen. So sollen Flächen für breitere Gehwege, sichere Radverbindungen, mehr Grün und attraktive Aufenthaltsbereiche entstehen. Das Ziel: Ein Zeichen zu setzen für nachhaltige Mobilität, soziale Teilhabe und ein besseres Stadtklima.

Leonberger Stadtmitte: Römerstraße mit Blick auf das alte Leo-Center-Parkhaus Foto: Simon Granville

Jens Schneider, Leiter des Referats für innovative Mobilität, erklärt: „Wir wollen den öffentlichen Raum gerechter und zukunftsfähiger gestalten – mit sicheren Wegen für alle, einer höheren Aufenthaltsqualität und einer Umgebung, die zum Verweilen einlädt.“

Für die Realisierung des Projekts hat die Stadt beim Land Baden-Württemberg einen Antrag auf finanzielle Förderung nach dem LGVFG eingereicht. Das Referat für innovative Mobilität rechnet mit einer Förderquote von mindestens 50 Prozent der „zuwendungsfähigen Investitionskosten“. Die Baukosten schätzt es derzeit auf rund 9,5 Millionen Euro. Sie sollen im Haushalt 2027 vorgesehen werden, sobald die Aufnahme in das Förderprogramm erfolgt ist.

Voraussetzung für Projekte der „Stadt für Morgen“: 50 Prozent Förderquote

Der Gemeinderat hatte bereits 2021 mit einem Grundsatzbeschluss den Weg für die bauliche Neugestaltung der Straßenräume im Rahmen des Projekts „Stadt für Morgen“ geebnet – unter der Voraussetzung, dass eine Förderquote von mindestens 50 Prozent erreicht wird. Für weitere Teilbereiche – etwa der Eltinger Straße, Römerstraße und Poststraße – ist Leonberg bereits in das LGVFG-Förderprogramm aufgenommen worden.