Am Wochenende wird das Glemseck einmal mehr zum Mekka für Motorsportfans aus Nah und Fern. Beim Solitude Revival starten Rennwagen, Motorräder und Renngespanne aller Art auf dem gesamten ehemaligen Grand-Prix-Kurs.

Leonberg: Thomas Slotwinski (slo)

Leonberg - Am Wochenende wird das Glemseck einmal mehr zum Mekka für Motorsportfans aus Nah und Fern. Beim Solitude Revival starten Rennwagen, Motorräder und Renngespanne aller Art auf dem gesamten ehemaligen Grand-Prix-Kurs. Besonders stolz ist der Veranstalter, der Verein Solitude Revival, dass der ADAC sein Gelände, das ehemalige Fahrerlager, zur Verfügung stellt. Damit können Motorräder und Rennwagen auf historischem Boden untergebracht werden.

 

Das war beim Rennspektakel vor zwei Jahren noch nicht der Fall. Damals hatte der professionelle Oldtimer-Promotor Karl-Ulrich Herrmann das Rennen organisiert. Doch hinter den Kulissen hatte es Knatsch gegeben. Der ADAC wollte mit Hinweis auf strenge Umweltauflagen sein Gelände, den heutigen Verkehrsübungsplatz, nicht freigeben. Was zu großen Platzproblemen führte. Mit dem Verein läuft die Kooperation nun reibungslos. Und das kommt auch den Fans zugute. Durch den zusätzlichen Platz außerhalb und innerhalb der Rennstrecke haben die Zuschauer weitaus bessere Möglichkeiten, die Rennwagen zu besichtigen und das Geschehen auf der Piste zu sehen.

Ebenso wird es wieder heißen: „Achtung! Startplatz räumen!“ Die Fahrer werden mit ihren Motorrädern und Rennwagen traditionell wieder von der Linie am Start-Ziel-Turm starten. Auch die alte Boxenstraße wird geöffnet sein.

Das Solitude Revival steht ganz im Zeichen des 110. Geburtstages. 1903 wurde das erste Solitude-Rennen damals noch als Bergrennen gefahren. Von 1924 an, mit Beginn der Rundrennstrecken, erreichte die Veranstaltung mehr und mehr an internationaler Bedeutung. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden sechs Mal der Große Preis von Deutschland für Motorräder und vier Mal Formel 1-Rennen ausgetragen.

Bislang einmalig in der Formel-1-Geschichte: in den Jahren 1962 und 1964 wurden die WM-Läufe für Motorräder und das Formel 1-Rennen am selben Tag gestartet.

Dass das Motorsporttreffen am Wochenende im großen Stil über die Bühne gehen kann, ist auch einer Initiative des Leonberger Oberbürgermeisters zu verdanken, Gemeinsam mit dem württembergischen ADAC-Chef Dieter Roßkopf und Naturschützern hatte Bernhard Schuler eine Einigung erzielt. Die Rennen können über die Bühne gehen, ohne dass Flora und Fauna großen Schaden davontragen.

Der 11,7 km lange Rundkurs präsentiert sich heute, bis auf eine neue spektakuläre Kurve am Dreispitz, seit den Anfängen nahezu unverändert. Immer noch existieren die überhöhten Kurven bei Hedersbach und Schatten. 26 Links- und 19 Rechtskurven sorgen bei einem Höhenunterschied von fast 130 Metern für ein Fahrerlebnis, das man sonst heute nur noch auf der Nordschleife des Nürburgrings erleben kann.

Die attraktivsten Zuschauerplätze befinden sich am Glemseck. Dort findet man neben Stehplätzen beidseits der Strecke auch vier Fahrerlagerbereiche, acht Gastronomiezonen, Händlerzelte und das Partyzentrum mit Livemusik am Abend, Insgesamt können die Besucher auf 2630 Metern unterwegs sein. Attraktionen bei den Rennen sind der Vorstart, der Start, die Glemseckkurve und die Hedersbachkurve. Die Tageskarte (Stehplatz) für diese Zone kostet 18 Euro, die Wochenendkarte 30 Euro. Am Freitag ist der Eintritt kostenlos. Kinder bis 12 Jahre in Begleitung Erwachsener haben freien Eintritt.

Alle anderen Besucherzonen rund um den Solitudering sind generell kostenlos zugänglich. Dies betrifft die Zonen Dreispitz, Steinbachsee, Schatten, Schattengrund und Kulinarium. Nicht ausgewiesene Bereiche, insbesondere die Waldgebiete im Innenraum, sind für Besucher gesperrt.

Besucher sollten ihr Auto daheim lassen. Am Samstag vom 9 Uhr bis 22 Uhr und am Sonntag von 9 bis 18 Uhr gibt es einen kostenlosen Bustransfer vom Leonberger Bahnhof zur Rennstrecke.