Von September an gibt es in Warmbronn eine zusätzliche Hortgruppe. 2018 soll dann der Ganztagsunterricht starten.

Leonberg - Im Grunde sind es gute Neuigkeiten. „Ein großer Schwung Kinder wechselt zum neuen Schuljahr vom Kinderhaus Warmbronn in die Grundschule“, vermeldete Lea Schradi vom städtischen Schul- und Familienamt im Ortschaftsrat Warmbronn. Mehr Kinder als in den Vorjahren. Was das Amt aber vor ein Problem stellt. Denn viele der künftigen Erstklässler sind im Kinderhaus in der Ganztagsbetreuung. Entsprechend viele Eltern haben ihren Nachwuchs nun auch dafür an der Grundschule angemeldet – 17 um genau zu sein.

 

„Der Hort hat 25 Plätze, von denen bislang 21 belegt sind“, erklärt Schradi. Deshalb sei eine zweite Hortgruppe beantragt worden. Das „Baumhaus“, so der Name, ist aber nicht groß genug dafür. „Wir haben jetzt aber einen Raum an der Grundschule gefunden, der groß genug ist und bis dahin umgestaltet wird“, berichtet Schradi.

Die Küchenfrage ist noch nicht geklärt

Neben den Umbaukosten fallen in diesem Jahr zusätzlich 28 000 Euro für Personal an, für 2017 sind es dann 84 300 Euro. Ein Problem stellt bislang jedoch das Mittagessen dar. Die Kinder des Baumhaus-Horts werden dienstags bis donnerstags in der Sportgaststätte verpflegt. Montags kochen die Erzieherinnen mit ihnen das Essen selbst. Dies sei für eine zweite Hortgruppe aber nicht zu leisten.

Der Wirt der Sportgaststätte hat nun zugestimmt, beide Gruppe an fünf Tagen pro Woche zu verköstigen. Allerdings hört er zum Jahresende auf, die Suche nach einem Nachfolger läuft noch. „Notfalls müssen wir auf die Küche der Staigwaldhalle ausweichen, die dann von einem externen Dienstleister bedient würde“, berichtet Schradi weiter.

Das ruft jedoch Unmut im Ortschaftsrat hervor. „Die Staigwaldhalle ist nicht sauber genug, die Räumlichkeiten nicht geeignet zur Kinderbetreuung“, mahnt Thomas Hoene (Warmbronner Liste) an, der gleichzeitig auch noch Vorsitzender der Spvgg Warmbronn ist. „Die Vorschriften bei der Lebensmittelhygiene sind sehr streng. Ein externe Dienstleister kann sich da keine Nachlässigkeiten erlauben“, erwidert Gabriele Schmauder, die Leiterin des städtischen Schul- und Familienamtes. Da aber ohnehin gerade sehr vielversprechende Gespräche mit einem neuem Pächter der Sportgaststätte laufen, sei die Staigwaldhalle ohnehin nur Plan B.

Das pädagogische Konzept steht

Das Thema Ganztagsbetreuung führt gleich weiter zum Thema Ganztagsschule. Die soll nun endlich zum Schuljahr 2018/19 auch in Warmbronn starten. Allein der Ortschaftsrat mag dem Braten noch nicht trauen. „Seit sieben Jahren reden wir darüber, passiert ist immer noch nichts. Dafür hat die Stadt Hunderttausende von Euro für eine Sauna“, echauffiert sich Hoene, der nach konkreten Umbauplänen fragt. Dafür ist wiederum das Gebäudemanagement der Stadt zuständig.

„Der Zeitplan steht, die Ganztagsschule kommt zum Schuljahr 2018/19“, sagt auch Stadtsprecherin Undine Thiel auf Nachfrage. Das pädagogische Konzept für die Ganztagsschule in offener Form sei mit dem Leiter der Grundschule abgestimmt. Im Haushalt für das laufende Jahr seien bereits Gelder für Planungsarbeiten eingestellt. Im Juli soll die Projektsteuerung extern vergeben werden, die sich um die europaweite Ausschreibung kümmert. Im kommenden Jahr soll dann umgebaut werden.

Jedes zweite Grundschulkind (51 Prozent) in Warmbronn ist mittlerweile in einer Betreuungsform gemeldet. 21 sind es derzeit im Hort, 44 in der verlässlichen Grundschule. Für ganz Leonberg liegt der Schnitt sogar bei 58,7 Prozent. „Wir hatten mal einen Betreuungsbedarf für 70 Prozent der Schulkinder angenommen. Das haben wir fast erreicht. Wir brauchen die Ganztagsschule in Warmbronn also unbedingt“, sagt Lea Schradi.