Wer Fernsehturm und Engelbergturm gleichzeitig sehen will, muss zum Lemberg: Auf Testfahrt für die Tour de Natur.

Leonberg - Der Unterton des Tourenchefs lässt keine Ausflüchte zu: „Wir haben zwei Termine zur Auswahl? Wann kannst du?“ Der Terminvorgeber ist Wolfgang Röckle, der mit seinem alten Kumpel Peter Gänzle schon seit Jahren immer wieder neue Strecken für die Tour de Natur erkundet. Der Adressat ist der Redaktionsleiter der Leonberger Kreiszeitung, die den beliebten Fahrradtag gemeinsam mit dem Leo-Center auf die Beine, oder besser gesagt, auf die Räder, stellt.

 

Dazu gehört auch, dass alle Beteiligten, sprich die beiden Fahrradcracks, der Centermanager Klaus-Peter Regler und eben der Zeitungsmann, im Vorfeld die Strecke gemeinsam abfahren, um zu kontrollieren, ob alles passt.

Genauer gesagt, sie radeln die große Runde ab. Denn wie immer gibt es zwei Strecken. Die familienfreundliche kleine Tour ist 18 Kilometer lang. Wer die große Tour nimmt, hat am Ende satte 42 Kilometer hinter sich.

Wie funktioniert die Schaltung?

Im vergangenen Jahr musste der Redakteur die Testfahrt aus Termingründen absagen, auch wenn ihm das seine Radlergemeinschaft nicht so recht abnehmen wollte. Diesmal gibt es keine Ausreden.

Beim Start am Leo-Center erklärt Radprofi Röckle dem Gelegenheitsradler von der Zeitung den Umgang mit Schaltung und Energiezufuhr des Leihrades. Das macht er zwar jedes Jahr, aber alljährlich ist der Journalist am Ende froh, dass er alles noch mal gezeigt bekommt. Schließlich fährt er ansonsten nur mit einem älteren Modell herum. Schweizer Qualität, aber als Drei-Gang-Rad für die Tour nicht geeignet.

Peter Gänzle fährt voraus, Wolfgang Röckle sichert das Feld von hinten. Erste Herausforderung ist der Anstieg im Krummbachtal. „Nimm Stufe zwei“, ruft Röckle dem schwitzenden Redakteur zu. Dieser beobachtet, wie der Centermanager vor ihm ohne jede elektrische Verstärkung scheinbar mühelos den Berg hochfährt.

Lange durch den Wald

„Trainieren Sie regelmäßig?“ KlausPeter Regler lächelt: „Nein, da fehlt mir die Zeit. Ein paar kleine Runden am Wochenende. Weissach oder so. Nicht so weit.“

Aha! Weissach, nicht so weit! In seinem Staunen hat der Zeitungsmann die Anhöhe geschafft. Peter Gänzle gibt neue Instruktionen: „Jetzt geht es lange durch den Wald, auf und ab. Da müsst ihr aufpassen!“

Muss er auch aufpassen? Der Radroutinier lacht: „Ich kenne doch alles, schon ein paar Mal hier gefahren.“ Und schon ist er weg. Centermanager Regler nimmt die Verfolgung auf.

Schloss Solitude. Hier teilt sich die Strecke. Die kleine Tour führt über die Schillerhöhe zurück nach Leonberg. Rechts geht’s weiter durch den Wald in Richtung Feuerbach. Immer auf und ab. Aber dank der Elektroverstärkung gut zu verkraften. Einen wunderbaren Blick hat das Vorabkommando vom Feuerbacher Lemberg aus. Umringt von Reben sehen die Männer den Fernsehturm und sogar den heimatlichen Engelbergturm. Namensgeber für den Rotwein ist dieser Lemberg nicht, wie Wolfgang Röckle von einem Wengerter erfährt. Selbige Trauben wachsen dort aber.

Die T-Shirts kleben am Körper

Wieder Wald, Wald, Wald. Quer durch Korntal, vorbei am Grünen Heiner, rein nach Ditzingen und direkt in ein gewaltiges Gewitter. Zum Glück hat Peter Gänzle eine überdachte Garage entdeckt, in der das Quartett den Hagel übersteht. Es wird wieder heller. Also auf die Räder und ab ins Glemstal. Dieser Abschnitt ist ein Klassiker und immer wieder schön. Auch wenn die durchnässten T-Shirts am Körper kleben. Plötzlich sind sie wieder mitten in Leonberg . So schnell sind 42 Kilometer vorbei.

Alles rund um die Tour am Sonntag, 22. Juli.

Allgemeines
: Schon zum 28. Mal führt die Tour de Natur rund um Leonberg. Organisiert wird sie in bewährter Partnerschaft vom Leo-Center und der Leonberger Kreiszeitung. Bei der Rundfahrt für die ganze Familie geht es nicht um Schnelligkeit. Die Radler können die wunderschöne Landschaft entspannt genießen. Was nicht bedeutet, dass einige Cracks immer mal wieder neue Rekorde aufstellen.

Organisatorisches:
Gestartet wird am Sonntag, 22. Juli, zwischen 10 und 12.30 Uhr am Leo-Center. In der Gebühr von drei Euro ist ein Verzehrgutschein inbegriffen. Kinder bis zwölf Jahre zahlen nichts. Im Anschluss bewirten die Alten Herren des SV Leonberg/         Eltingen die Radler und die anderen Gäste mit Speis und Trank. Die Teilnehmer können bei einem Gewinnspiel mit attraktiven Preisen mitmachen.

Sportliches
: Wie immer gibt es zwei Touren. Für Familien und jene, die es entspannt mögen, empfiehlt sich die 18 Kilometer lange Runde. Die führt an den Riedwiesen vorbei zum Seehaus, durchs Krummbachtal zum Schloss Solitude. Von dort über die Gerlinger Heide zurück nach Leonberg. Die 42 Kilometer lange Tour führt ab Schloss Solitude über Feuerbach, Korntal und Ditzingen durchs Glemsbachtal.