Lediglich Reste von Nistplätzen befinden sich im Schacht, aber kein schlafendes Tier. Der Austausch des Aufzuges kann nun weitergehen. Ende März soll der neue Fahrstuhl dann wie geplant in Betrieb gehen.

Leonberg - Es war der große Aufreger in dieser Woche: Weil ein Siebenschläfer in einer Liftanlage am Leonberger Bahnhof vermutet wurde, hat die Naturschutzbehörde des Kreises die Bauarbeiten am Aufzug gestoppt. Nun hat sich herausgestellt: Dort überwintert gar kein Siebenschläfer. In den Holräumen unter einem Tank, wo das Nest vermutet wurde, war nichts. „Wir haben alles sorgfältig untersucht“, erklärt Hans-Peter Klein, der zuständige Projektleiter der Deutschen Bahn für die Aufzugerneuerung. „Wir stehen hinter den gestoppten Arbeiten. So etwas kommt immer mal wieder vor“, erklärt er.

 

Michael Kast von den Eltinger Schlammbrüdern war dabei, als der betreffende Tank ausgebaut worden ist. „Wir haben ein bisschen Nistmaterial gefunden, sonst nichts“, berichtet er. Die Aufregung um den Bau-Stopp bezeichnet er als „Riesen-Hype“, er könne aber verstehen, dass Menschen empfindlich reagiert haben. „Siebenschläfer stehen streng unter Naturschutz. Aber wenn man im Rollstuhl sitzt und S-Bahn fährt, dann braucht man diesen Aufzug“, sagt Kast, der im Fall der Fälle das niedliche Tierchen in eine Hütte der Naturschutzgruppe umgesiedelt hätte. Sie im Schlaf zu wecken, kann für Siebenschläfer tödlich enden, weshalb es verboten ist.

Kast weist zudem darauf hin, dass sich der Austausch der Lift-Anlage „nicht um eine Minute verzögert hat“. Das bestätigt auch der Projektleiter. „Der alte Aufzug war bereits komplett ausgebaut, auch der Tank musste raus“, berichtet Klein. In der kommenden Woche soll der neue Fahrstuhl geliefert und dann auch eingebaut werden. Ende März könnte der neue Lift dann in Betrieb gehen. „Solange werden weiterhin täglich zwei Kollegen von 7 bis 20 Uhr vor Ort sein, um die Bahnkunden zu betreuen“, sagt er. Das beinhaltet auch, mal einen Koffer oder Kinderwagen zu tragen.