Die neue Sauna wächst. Neben dem Baumhaus sticht der große Aufguss-Bereich besonders hervor.

Leonberg - Seien es der emsige Betrieb im Rathaus-Rohbau oder das Gewusel auf der Eltinger Straße: Zu sehen gibt’s oben immer etwas. Liegt doch der höchste Punkt der künftigen Leonberger Sauna auf Stelzen und direkt am Rand der Stadtachse.

 

Die Baumhaus-Sauna, wie sie bereits jetzt liebevoll genannt wird, ist eine Attraktion der neuen Anlage. Denn wo kann man schon urbanes Leben bei 80 Grad beobachten? Und so sind Klaus Brenner und Martin Reimer dem Gemeinderat sehr dankbar, dass das Gremium für den Neubau mit dem hoch liegenden Alleinstellungsmerkmal gestimmt hat. Gibt es diese Art der Panorama-Sauna doch im Umland nirgends.

Aber auch sonst sind der Baubürgermeister und der Architekt von dem auf Bäderbau spezialisierten Planungsbüro 4a sehr zufrieden mit den Fortschritten auf der Baustelle. Denn auch ebenerdig sind die Schwitzkabinen fast fertig, die Ruhebereiche, Umkleiden, Becken und Duschen nehmen konkrete Formen an.

Handaufgüsse im Stundentakt

Das zweite Aushängeschild ist die große Aufguss-Sauna im Außenbereich. Hier finden mindestens 40 Menschen Platz. Eine ums Eck gebaute Glasfassade ermöglicht viel Tageslicht. Hier gibt es mindestens im Stundentakt Handaufgüsse bei 90 Grad mit unterschiedlichen Duftnoten und diversen Extras. „Wir haben bei der Größe noch etwas zugelegt“, sagt der Architekt. Sind doch solch weitläufige und hellen Aufguss-Saunen ein wichtiges Qualitätsmerkmal.

Im Freien lockt ein Warm-wasserbecken, das wegen der Bauarbeiten noch zugedeckt ist. Wer sich so richtig abkühlen möchte, findet im Innenbereich ein Eisbecken.

Mit einer Übereck-Verglasung kommt drinnen auch die Bio-Sauna daher. Rund 25 Menschen können hier bei milden 60 Grad entspannen. Direkt daneben gibt es ein Dampfbad, in dem es maximal 50 Grad heiß werden wird.

Die Wände am Eisbecken und bei den Duschen sind in türkis gehalten. Im Ruhebereich signalisieren rote Kacheln Wärme. Der Boden und die Decken sind in hellen Sandfarben gestaltet. Ein Glasdach spendet natürliches Tageslicht. Wer völlig ungestört sein will, kann sich in einen Nebenraum zurückziehen. Dort ist jedoch nur Platz für sechs Liegen.

Kalte und warme Getränke gibt es an einer kleinen Bar im hinteren Bereich. Vorne blicken die Gäste auf den Saunagarten. Die großen Panoramafenster können im Sommer komplett geöffnet werden, wodurch eine Art Terrasseneffekt entsteht. Saunagäste dürfen das Hallenbad ohne Aufpreis benutzen. Durch eine Glastür mit Drehkreuz gibt es einen direkten Zugang.

Gesamtkosten: 2,7 Millionen Euro

„Wir bleiben voll im Budget“, versichert der Baubürgermeister Brenner. Manche Extras habe man sich verkniffen, um den Kostenrahmen nicht zu überschreiten. Das gesamte Projekt ist mit 2,7 Millionen Euro veranschlagt.

Der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Ottmar Pfitzenmaier hatte jüngst in unserer Zeitung die Kosten kritisiert und angezweifelt, dass die Sauna mittelfristig wirtschaftlich betrieben werden kann.

Klaus Brenner ist da optimistischer. „Wir haben ein gutes Angebot und decken damit eine Nische zwischen den großen Sauna-Landschaften und den reinen Zweck-Saunen ab“, erklärt der Baubürgermeister. Auch die zentrale Stadtlage ist in Brenners Augen ein Vorteil. Auf den Parkplätzen in der Steinstraße sind ausreichend Stellplätze vorhanden.

Der Zugang erfolgt durch den Haupteingang des Hallenbades. Im Gegensatz zum Bad wird die Sauna aber ganzjährig geöffnet sein. Ein illuminierter Saunagarten mit Becken wird auch in den Sommermonaten ein echter Anziehungspunkt sein – da sind sich der Bürgermeister Brenner und der Architekt Reimer sicher.