Nach zwei Jahren ist der Weg für die Strahlentherapie geebnet. Ideale Kooperation mit der Klinik.

Leonberg: Thomas Slotwinski (slo)

Leonberg - Von den ersten Gesprächen bis zur Grundsteinlegung am Dienstag hat es zwei Jahre gedauert. Damals hatte Josef Hoen, der Geschäftsführer der Gesellschaft für Interdisziplinäre Strahlentherapie, gemerkt, dass die Kapazitäten in seinen ambulanten Einrichtungen in Niefern-Öschelbronn und in Böblingen nicht mehr ausreichen. Ein weiteres Behandlungszentrum war dringend vonnöten.

 

Der Standort Leonberg lag für den erfahrenen Medizinmanager auf der Hand. „Wir haben sehr viele onkologische Patienten, die wir in Böblingen an Stuttgarter Häuser verloren haben“, erklärte Hoen im Juli 2016 im Gespräch mit unserer Zeitung. „Die wollen wir nun mit einem Strahlentherapiezentrum in Leonberg halten.“

Optimale Patientenversorgung

Auch die fachliche Ausrichtung des Leonberger Hauses mit einem Darm-Zentrum und einem Brust-Zentrum war damals für Josef Hoen ausschlaggebend: „Das passt für eine erfolgreiche Kooperation und eine optimale Patientenversorgung.“

Beide Aushängeschilder sind momentan sozusagen im Ruhestatus. Doch die medizinische Expertise durch den Chef der Bauchchirurgie, Wolfgang Steurer, und die Leiterin der Inneren Klinik, Barbara John, gepaart mit der künftigen Strahlentherapie, legt eine Spezialisierung in diesem Bereich mehr als nahe. Nicht umsonst hat Oberbürgermeister Martin Kaufmann (SPD) bei Landrat Roland Bernhard angemahnt, dringend wieder die Weichen für ein zertifiziertes Darmzentrum zu stellen.

Narkosen übeflüssig

Der Privatinvestor Hoen geht derweil in Vorleistung und verspricht modernste Medizintechnik für insgesamt sieben Millionen Euro. Bei den Behandlungsmaschinen handele es sich um sogenannte Linearbeschleuniger. Die Strahlung durchdringt dabei das gesunde Gewebe und entwickelt ihre therapeutische Wirkung erst im Tumor selbst. Schnitte und Narkosen seien nicht mehr nötig. Daher könnte die Behandlung ambulant durchgeführt werden. Nur in Ausnahmefällen müssten die Patienten danach stationär ins Krankenhaus.

„Neben Heidelberg und Stuttgart haben wir dann in Leonberg die modernste Strahlentherapie in Baden-Württemberg“, kündigt der ISP-Chef an. Die Eröffnung ist für den kommenden Sommer geplant.