Zum 200-Jahr-Jubiläum des Drahtesels hat die Stadt verschiedene Aktionen auf die Beine gestellt.

Leonberg - Genau 200 Jahre ist es her, seit Karl Drais in Mannheim mit seiner Laufmaschine, die als Vorläufer des Fahrrads gilt, zur Jungfernfahrt aufbrach. Aus Anlass dieses Jubiläums hat die Stadt Leonberg auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Aktionen rund um das Fahrrad ins Leben gerufen.

 

Wie jedes Jahr war eine dieser Aktionen das Stadtradeln – allerdings zu einem anderen Zeitpunkt. „Normalerweise haben wir das immer im Juli ausgerichtet, damit die Tour de Natur den Abschluss bilden kann“, erzählt Eva Adam, die im Stadtplanungsamt für alle Aktionen rund um das Fahrrad zuständig ist. Auf Wunsch der lokalen Agenda-Gruppe RadL habe man das Stadtradeln in diesem Jahr im Mai ausgerichtet, damit die Kilometer von der Rad-Sternfahrt mitgezählt werden können. „Das hat sich im Ergebnis aber nicht ausgezahlt. Mit insgesamt 45 000 Kilometern wurden 11 000 Kilometer weniger zurückgelegt als im Jahr zuvor“, bilanziert Eva Adam. Dennoch seien von den Siegern sehr beachtliche Strecken zurückgelegt worden: Ein Duo aus Vater und Sohn sei 1065 Kilometer gefahren, eine Betriebssportgruppe von Bosch habe in der Summe 10 600 Kilometer zurückgelegt.

7000 Teilnehmer bei der Rad-Sternfahrt

Die Rad-Sternfahrt an sich sei hingegen ein Erfolg gewesen: „Wir haben mit rund 5000 Teilnehmern gerechnet, mitgefahren sind am Ende 7000 – wohl auch dank des guten Wetters an diesem Tag“, berichtet Adam. Man habe mit dieser Aktion wieder zeigen können, dass man von allen Richtungen aus gut mit dem Rad zum Schlossplatz in Stuttgart fahren könne, ergänzt die Fahrradbeauftragte der Stadt. Gut angenommen worden sei das Sicherheitstraining Anfang Juni, das die Stadtverwaltung und RadL gemeinsam angeboten hätten. Interessenten hätten unter anderem ihre Geschicklichkeit bei einem Pylonenparcours unter Beweis stellen und erste Erfahrungen mit E-Bikes machen können.

Derzeit laufe das Projekt „Kindermeilen“, bei dem in den vergangenen Jahren jeweils rund 800 Kinder mitgemacht hätten. „Die Kinder erleben auf spielerische Weise, warum es gut ist, mit dem Fahrrad oder zu Fuß unterwegs zu sein“, erklärt Adam. Für ohne Auto zurückgelegte Kilometer könnten Sticker in ein Heft geklebt werden, das an die Mitglieder des Klimatreffens in Bonn im November geschickt werde.

Abstellvorrichtungen am Kindergarten

Im Dezember finde noch die Nikolaus-Aktion statt: Dabei würden an den Eingängen von Schulen die Lichter von Fahrrädern überprüft und funktionierende Lichter mit Schokolade belohnt. Bei einem Defekt gebe es einen Gutschein für ein Radcenter, erklärt Adam. Um Kindergartenkinder zum Radfahren zu motivieren, seien zudem wettergeschützte Abstellvorrichtungen an fünf ausgewählten Kindergärten geplant. „Eine Anlage kostet pro Standort rund 15 000 Euro, wir haben entsprechende Förderanträge gestellt“, sagt Adam. Bei einer Zusage könne man 2018 beginnen.