Die Gärtner aus der Partnerstadt Belfort haben am Hirschplatz ein farbenfrohes Arrangement gestaltet. Philippe Buchwalter ist kommt bereits seit 20 Jahren immer wieder zu diesem Zweck nach Leonberg.

Leonberg - Es ist jedes Mal eine große Freude und ein besonderes Vergnügen, nach Leonberg zu kommen“, sagt Philippe Buchwalter, und sein breites Lachen spricht Bände. Seine Liebeserklärung an die Stadt am Fuße des Engelbergs und ihre Menschen muss man ihm wohl abnehmen, sonst würde er wohl nicht seit 20 Jahren jedes Frühjahr nach Leonberg kommen, um hier das Blumenbett der französischen Partnerstadt zu bepflanzen.

 

Jetzt ist es wieder so weit. Die Winterpause für das Belforter Arrangement, das wegen der Rathaus-Baustelle an die Ecke Grabenstraße/Eltinger Straße umziehen musste, ist vorbei. Mit ihrem Transporter hat das französische Gärtnertrio wieder Blumen angekarrt und das bislang karge Eck zu farbenprächtigem Leben erweckt.

Bis zur vollen Pracht dauert es noch

„Es wird noch einige Zeit dauern, bis die Blumen ihre volle Pracht zeigen“, erläutert Gärtnermeister Philippe Buchwalter. Der 57-Jährige ist Sachgebietsleiter im rund 80-köpfigen Team der Belforter Stadtgärtnerei. Nach Leonberg begleiten ihn jedes Mal zwei andere Kollegen, damit möglichst viele die Chance bekommen, hier zu wirken und die Stadt kennenzulernen. Dieses Jahr sind Guy Di Cristo und Alain Orchampt mit dabei. Für Orchampt hat man eine Ausnahme gemacht – er ist das zweite Mal in Leonberg. „Es ist seine Abschiedstour, denn er geht in Rente“, verrät Buchwalter.

Der Besuch der französischen Gärtner ist auch ein Dankeschön für den Leonberger Beitrag beim Blumenmarkt „Belflorissiomo“, der Anfang Mai stattgefunden hat. „Vor unserer Abfahrt haben wir die Beete abgeräumt, denn der Markt hat nur eine begrenzte Zeit“, sagte Buchwalter. Die Leonberger Gärtner Urs Bär, Daniel Brandl und Volkmar Hubbes hatten ihre Fantasie spielen lassen und in drei Tagen ein aufwendiges Arrangement kreiert. Im Beet war eine Art „Esszimmer“ aufgebaut mit einem Tisch, darauf Teller mit essbaren Blumen, umgeben von Stühlen und Blumenkörben – ganz im Sinne des vorgegebnen Mottos „Blumen und Gastronomie – Blumen auf dem Teller“.

„Da kann man schon ein bisschen neidisch werde, wenn man die Glashäuser der Belforter Kollegen sieht, wo Hunderttausende Blumen selbst gezüchtet werden“, sagt Volkmar Hubbes, der die französischen Freunde in Leonberg begleitet. Die Belforter Gärtner können ihrer Kreativität freien Lauf lassen. „Unser Ziel war ein farbenfrohes und harmonisches Pflanzenarrangement, in dem später die weißen Blüten auf den bunten Rankhilfen besondere Akzente setzen werden“, sagt Buchwalter, der in diesem Jahr sein 40-jähriges Dienstjubiläum in der Belforter Gärtnereiabteilung begeht.

„Notlösung“ begeistert die Leonberger Bürger

„Noch nie sind wir so oft auf das Blumenbeet angesprochen worden, wie im vergangenen Jahr, obwohl das eine Notlösung wegen der Baustelle am Rathaus war, die Bürger waren ob der Blütenpracht hoch begeistert“, bedankte sich der Baubürgermeister Klaus Brenner bei den französischen Gärtnern. Sein besonderer Dank ging an Philippe Buchwalter für 20 Jahre freundschaftliche Verbundenheit mit Leonberg. Für die Gäste hatte Ursula Ebersohl, die Beauftragte für die Städtepartnerschaften, ein Geschenk aus lokalen kulinarischen Spezialitäten zusammengestellt.

Die Leonberger Dankbarkeit haben die drei französischen Gärtner selbst erlebt. „Plötzlich standen zwei Damen da, die haben sich bedankt und gesagt, dass sie einen Brief an unseren Bürgermeister schreiben wollen“, erzählt Philippe Buchwalter. „Und dann haben sie uns mit Kaffee und Kuchen bewirtet – wie gesagt, es ist immer eine große Freude nach Leonberg zu kommen.“

Was ihre Landsleute geschaffen haben, können die Freunde aus Belfort am 15. und 16. Oktober bewundern. Dann erwartet Leonberg nämlich wieder zahlreiche Gäste zum traditionellen Partnerschaftstreffen.