Der Böblinger Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) tritt in diesen Tagen selbst als Spender auf. Alle öffentlichen Büchereien im Landkreis erhalten anlässlich der 150 Jahre seit Bestehen des Roten Kreuzes Bücher, die sowohl das Leben des Gründers, des Schweizer Geschäftsmanns Henry Dunant, als auch die Geschichte und die Entwicklung des Deutschen Roten Kreuzes behandeln. Jetzt hat der DRK-Chef Rainer Merk (links), einige Bücher an die Leiterin der Leonberger Stadtbücherei Ingrid Züffle übergeben, mit dabei war auch der Oberbürgermeister Bernhard Schuler.

Leonberg - Das Rote Kreuz kennt man eher als Empfänger von Spenden – der Böblinger DRK-Kreisverband tritt in diesen Tagen aber als Spender auf. Alle öffentlichen Büchereien im Landkreis erhalten anlässlich der 150 Jahre seit Bestehen des Roten Kreuzes Bücher, die sowohl das Leben des Gründers, des Schweizer Geschäftsmanns Henry Dunant, als auch die Geschichte und die Entwicklung des Deutschen Roten Kreuzes behandeln.

 

Der Vorsitzende des Leonberger DRK- Ortsverbandes, Rainer Merk, hat am Mittwoch einen Karton voller Bücher, der Leiterin der Stadtbücherei, Ingrid Züffle, im Beisein von Oberbürgermeister Bernhard Schuler überreicht.

Die Geburtsstunde des Roten Kreuzes war 1863

„Wir sind natürlich dankbar für die Bücher, denn auch in unserer Zeit, mit den zahlreichen militärischen Konflikten, die viele Opfer fordern, ist es wichtig, sich mit der Gedankenwelt auseinanderzusetzen, die zur Gründung des Roten Kreuzes geführt hat“, meinte Schuler. Henry Dunant hatte 1859 die heiß umkämpfte Lombardei besucht. Am Abend einer blutigen Schlacht zwischen Italienern und Franzosen einerseits und Österreichern andererseits kam er nach Solferino und stellte mit Entsetzen fest, dass Tausende verwundete Soldaten ohne jegliche Hilfe auf dem Schlachtfeld zurückgelassen worden waren, den sicheren Tod vor Augen. Dieses furchtbare menschliche Tragödie ließ ihn nicht nur spontan und selbstlos helfen, sondern sie war auch die Geburtsstunde des Rotkreuz-Gedankens. Gegründet wurde das Rote Kreuz dann im Jahr 1863.

Der Oberbürgermeister nutzte die Gelegenheit, sich für den ehrenamtlichen Dienst am Nächsten zu bedanken, den das DRK leistet. Der Ortsverein Leonberg gehört mit mehr als 50 aktiven Mitgliedern, einer starken Jugend-Gruppe und einer Seniorenabteilung – alles ehrenamtlich tätige Helfer – zu den großen Vereinen im Landkreis. Der Ortsverein habe eine gut organisierte Einsatzbereitschaft mit einer eigenen Schnelleinsatz-Gruppe. Deren Aktivitäten werden vom DRK-Stützpunkt im Gebäude bei der Feuerwache koordiniert. Hier sind auch die Garagen für die Einsatzfahrzeuge und die Unterkünfte.

DRK im Kreis Böblingen ist finanziell gefestigt

„Dank einiger Vermächtnisse steht der Verein finanziell gut da, denn größere Investitionen müssen immer wieder getätigt werden, um den Anforderungen gerecht zu werden“, sagte der Vorsitzende Rainer Merk. So wurden 2013 ein Rettungswagen angeschafft, die neuen digitalen Alarmierungsgeräte für rund 15 000 Euro gekauft und die Einsatzkleidung erneuert. „Hierzulande hat der Rot-Kreuz-Gedanke schnell Fuß gefasst, bereits drei Jahre nach der Gründung gab es Gruppen“, wusste Merk zu berichten. Fest steht, dass der DRK-Kreisverband das 2016 kreisweit feiern will. „In Leonberg ist im September 2016 eine große Rot-Kreuz-Woche geplant“, kündigte der Vorsitzende an.

Für die Bücherspende bedankte sich auch Ingrid Züffle, die Leiterin der Stadtbücherei. „Auch als öffentliche Bücherei freuen wir uns immer über Bücherspenden, doch weil wir kein Archiv und keine Lagerräume, aber eine begrenzte Ausstellungsfläche haben, stellen wir einige Bedingungen“, erläuterte die Bibliothekarin. „Aktualität hat Vorrang, deshalb dürfen die Bücher nicht älter als zwei Jahre sein“, sagte Züffle. Zudem müssten sie in einem guten Zustand sein, denn sie in den Bestand aufzunehmen, erfordere auch einiges an Arbeit. „Dass uns Leser auch mal Bücher spenden, ist nicht ungewöhnlich, manche bringen uns ein Buch, andere auch mal 20 und mehr“, sagt die Büchereileiterin.