Zwölf Mädchen nehmen an dem Ferienkurs Teil. Er ist einer von 155, die Stadt in diesem Sommer angeboten hat.

Leonberg - „We are the black tigers“, rufen die zwölf Mädchen, klatschen laut in die Hände und recken die Arme in die Höhe. Die schwarzen Tiger, wie sie sich selbst nennen, üben noch einmal die Choreografie, die sie eine Woche lang im Cheerleading-Ferienkurs einstudiert haben. Denn gleich kommen die Eltern der sieben bis elf Jahre alten Schülerinnen in die Turnhalle der Mörike-Schule, und da muss jede Zeile, jeder Sprung und jede akrobatische Figur sitzen.

 

Seit Montag lernen sie die Grundlagen des Cheerleadings, etwa Akrobatisches wie eine Pyramide aus fünf Personen oder sogenannte „High-V’s“, eine Gestik bei der die Arme der Cheerleader V-förmig in den Himmel ragen. Auch der so genannte „Chant“ steht auf dem Programm, bei dem gleichzeitig getanzt und gesungen wird, choreografisch abgestimmt auf den Kampfspruch, der von den jungen Cheerleadern dazu stolz gerufen wird.

Das Training beginnt für die jungen Sportlerinnen um 9.30 Uhr und dauert bis 13 Uhr. „Manchmal ist es richtig anstrengend“, meint die elfjährige Marlene. Zu Beginn des Trainings gehe es aber locker zu: „Wir spielen Spiele wie Fange“, sagt sie, und man merkt ihr an, dass das Training offensichtlich großen Spaß machte. Das Dehnen sei am anstrengendsten, das folgt direkt nach den Aufwärmspielen, ehe es ans Einstudieren der Choreografien ging. Eines steht bei der einwöchigen Aktion aber immer im Vordergrund: der Spaß.

Den lassen die Trainerinnen nicht zu kurz kommen. Norma Kühn und Patricia Konz haben in den Ferien gleich zwei Cheerleading-Kurse in Leonberg geleitet. An den letzten beiden Tagen Nicole Nothacker für Patricia Konz, die beruflich verhindert ist. Die Aufgabe als Mentoren nehmen die zwei Trainerinnen aber dennoch Ernst: „Wir achten bei jeder darauf, dass sie ausreichend gedehnt ist und die Übungen auch richtig ausführen kann“, sagt Norma Kühn. Damit kommen die beiden bei ihren Schützlingen gut an. „Sie sind tolle Trainer“, meint die zehnjährige Elena.

Der Kurs ist einer von 155, die die Stadt Leonberg in diesem Sommer im Ferienprogramm angeboten hat. 726 Kinder haben daran teilgenommen. „Sportkurse wie etwa das Cheerleading sind besonders begehrt. Aber auch Naturkurse wie etwa der Besuch auf dem Bauernhof waren schnell ausgebucht, und Mal- oder Bastelkurse gehen gut“, berichtet Ines Waldherr vom Kulturamt, die die Fäden für das Ferienprogramm in Händen hat. Organisiert wurde hingegen alles von den Auszubildenden der Stadt. Die kümmern sich ab Februar um das Programm fürs nächste Jahr. „Wir hoffen, beliebte Kurse beizubehalten, aber auch neue Sachen anbieten zu können“, meint Waldherr, die sich Angebote etwa im Gold, Bogenschießen oder Billard wünscht.

Vielleicht ist dann auch die eine oder andere Nachwuchs-Cheerleaderin wieder dabei. „Nächstes Jahr machen wir das noch mal“, da sind sich alle einig. Manche von ihnen können sich sogar vorstellen, das Cheerleading weiterzuverfolgen und als Wettkampfsport in einem Verein zu betreiben, wie etwa die Trainerinnen, die auch wieder kommen wollen. Norma trainiert bei den „Sharks Cheerleader“ Böblingen und Nicole bei den „Empire Cheer“ Ludwigsburg. Dort wird übrigens ohne die berühmten Puschel, genannt Pom-Poms, getanzt.

Vor dem großen Auftritt vor ihren Eltern und Familien sind die Mädchen etwas nervös. Manche von ihnen haben bereits zu Hause gezeigt, was sie schon drauf haben. In der großen Halle ist es dann doch etwas anderes. Die Anspannung ist aber schnell vergessen, als die Eltern auf den Bänken sitzen und die Melodie zum Kampfspruch ertönte. Im Chor fangen die Mädchen an zu rufen „We are the black tigers“ und schon ist die Nervosität wie weggetanzt.