1113 Einsätze ist die Rettungsflugwacht 2015 mit dem Helikopter vom Krankenhaus Leonberg aus geflogen. Das ist ein leichter Rückgang im Vergleich zum Vorjahr.

Leonberg - Fast wäre es eine Schnapszahl geworden: 1113 Einsätze ist der Rettungshubschrauber der DRF Luftrettung vom Standort am Leonberger Krankenhaus aus im Jahr 2015 geflogen. Das sind im Schnitt drei Einsätze am Tag, wobei der Helikopter nach Einbruch der Dunkelheit nicht mehr unterwegs ist.

 

Im Vergleich zum Vorjahr hat die Rettungsflugwacht einen Rückgang der Einsatzzahlen zu verzeichnen. 2014 musste „Christoph 41“ noch 1163 Mal abheben. Die Gründe für die Einsätze sind dabei vielfältig. „Lebensgefährliche Erkrankungen wie Schlaganfall oder Herzinfarkt gehörten zu den häufigsten Alarmierungsgründen von ‚Christoph 41‘“, erklärt Matthias Plattner, der leitender Notarzt in der Rettungsflugwache in Leonberg ist. Diese befindet sich seit Juni 1986 direkt hinter dem Leonberger Krankenhaus, fliegt aber alle Kliniken der Region an, die über einen entsprechenden Landeplatz verfügen. „Darüber hinaus wurden wir auch häufig zu Arbeitsunfällen, zu verunglückten Motorradfahrern und Freizeitsportlern alarmiert“, berichtet Plattner weiter.

Der Hubschrauber der DRF-Luftrettung ist täglich von Sonnenaufgang an, frühestens ab sieben Uhr, einsatzbereit. Im Sommerhalbjahr sind auch entsprechend mehr Einsätze zu verzeichnen. Dabei gab es zum Jahreswechsel eine Veränderung. Die Rettungsassistenten werden nun ausschließlich von der DRF gestellt. Deshalb gibt es zwei neue Rettungssanitäter im Team, zwei weitere wurden aus den Reihen des Deutschen Roten Kreuzes übernommen. „Die Kooperation mit dem DRK-Kreisverband Böblingen zur Bereitstellung der Rettungsassistenten währte 29 Jahre lang“, berichtet Christian Müller-Ramcke, stellvertretender Fachbereichsleiter Medizin bei der DRF. Die so genannten „ Technical Crew Member“ sind – neben Pilot und Notarzt – Teil der dreiköpfigen Hubschrauberbesatzung in Leonberg. In maximal zwei Minuten ist die Besatzung in der Luft, um schnelle medizinische Hilfe zu bringen.

Die Rettungsassistenten besitzen außerdem eine Zusatzqualifikation, die es ihnen erlaubt, den Hubschrauberpiloten bei der Navigation und der Luftraumbeobachtung zu unterstützen. „Die DRF Luftrettung wird diese Position in Leonberg nun zukünftig in Eigenregie besetzen. Die ersten Einsätze haben die ‚neuen’ Kollegen schon absolviert“, sagt Christian Müller-Ramcke. So etwa am Dreikönigstag, als eine Zuschauerin des Weltweihnachtszirkusses in Stuttgart mit einem Herzinfarkt zusammenbrach. Weil alle Notärzte in der Landeshauptstadt im Einsatz waren, wurde der Rettungshubschrauber aus Leonberg gerufen, dessen Notarzt die Frau versorgte.

„Christoph 41“ wird in den Landkreisen Böblingen, Stuttgart, Rems-Murr, Schwäbisch-Hall, Heilbronn, Göppingen, Ludwigsburg, Pforzheim, Calw, Tübingen, Reutlingen und Esslingen angefordert. Das entspricht einer Reichweite von rund 75 Kilometern. In Baden-Württemberg fliegen sechs weitere DRF-Hubschrauber von Freiburg, Friedrichshafen, Karlsruhe, Mannheim, Stuttgart und Villingen-Schwenningen aus. Zusammen starteten sie im vorigen Jahr zu 9262 Einsätzen.