Mit einer langwierigen und schweren Krankheit geht für die Betroffenen oft ein sozialer Abstieg einher. Auch hier will „Lichtblicke“ helfen.

Leonberg - Was sich Menschen an Neujahr gegenseitig am meisten wünschen, das ist Gesundheit. Jeder ist sich bewusst, dass eine Krankheit nicht nur körperliches und seelisches Leid mit sich bringt. Sie kann auch das gesamte soziale Umfeld heftig ins Wanken bringen, ja sogar zerstören und die Betroffenen nicht nur in die Hilflosigkeit, sondern auch in die Mittellosigkeit führen.

 

Noch vor zehn Jahren hatte das Ehepaar zufrieden ein durchschnittliches Leben geführt. Das Einkommen war gut, sie haben sich eine Eigentumswohnung leisten können. Als begeisterte Hobby-Gärtner haben sie sich auch ein Wochenend-Grundstück zugelegt. Dann wurde bei der heute Endvierzigerin eine chronische Muskelkrankheit diagnostiziert.

Der Körper baut immer mehr ab

Seither schränkt sich durch die Krankheit die Bewegungsmöglichkeit der Frau immer mehr ein. Und auch ihr Sehvermögen hat stark nachgelassen. „Es ist ganz tragisch, ihr Körper verfällt zusehens“, sagt Jürgen Rein, der Leiter der Sozialen Dienste. Diese städtischen Behörde betreut das Paar seit einigen Jahren. Bedingt durch die schwere Krankheit, konnte sich das Paar auch nicht seinen Kinderwunsch erfüllen.

Die Situation hat den Ehemann seelisch derart belastet, dass er immer öfter zur Flasche griff. Zwar ist er inzwischen wieder trocken, doch seine frühere Sucht hat viele Organe angegriffen, was auch ihm große gesundheitliche Probleme bereitet. Er ist ebenfalls in seinen Bewegungen stark eingeschränkt.

Das Paar lebt von einer Erwerbsminderungsrente. „Das Ersparte und der Erlös aus dem Verkauf des Gartengrundstücks gehen zu Ende“, weiß Jürgen Rein. Das Paar hat bisher alles verkauft, was nur ging, außer der Wohnung, um seinen Lebensunterhalt zu finanzieren.

Vor diesem Hintergrund hat das Paar im Grundvertrauen auf das Gute im Menschen und um sein Einkommen ein wenig aufzubessern, ein Zimmer ihrer kleinen Drei-Zimmer-Wohnung vermietet. Doch dies wurde schamlos ausgenutzt, denn sie sind an einen Mietnomaden geraten. Der hat nicht nur die Miete nicht bezahlt, sondern die beiden kranken Menschen auch noch bestohlen. „Bei der Polizei läuft zwar eine Anzeige, doch von dieser Person ist keine Rückerstattung zu erwarten“, kennt der Leiter der Sozialen Dienste die Situation.

Das Paar brauche dringend Unterstützung, um den Haushalt weiter führen zu können. Es habe zwar noch nicht die Dienste der Sozialstation in Anspruch genommen, doch das sei angeraten, damit wieder eine Grundordnung im Haushalt geschaffen werden könne, meint Jürgen Rein – und hofft auf die Unterstützung der Hilfsaktion „Lichtblicke“ für das Paar.

Ein neues Bett ist kaum erschwinglich

Dass bei einer langjährigen Krankheit selbst kleinste Anschaffungen zu einer finanzielle Schieflage führen können, zeigt der Fall eines 46 Jahre alte und alleinstehenden Mannes, der ebenfalls von den Sozialen Diensten begleitet wird. Er ist aufgrund einer chronischen psychischen Erkrankung seit sechs Jahren nicht mehr arbeitsfähig und bekommt eine kleine Erwerbsminderungsrente in Höhe von gut 350 Euro monatlich. Da dies zum Leben nicht ausreicht, bezieht er ergänzend Grundsicherung vom Sozialamt. Seine Miete beläuft sich auf 510 Euro warm und nach Abzug der Fixkosten verbleiben ihm etwa 300 Euro zum Leben. Hiervon muss er alles bestreiten.

„Der Mann lebt sehr bescheiden und hat gelernt, mit dem Wenigen einigermaßen auszukommen“, sagt Jürgen Rein. Nun benötige er dringend ein neues Bett, da sein altes völlig kaputt ist. Da der Mann dies aus eigener Kraft nicht schaffen könne, sei Hilfe von „Lichtblicke“ willkommen.