Ein langer Weg liegt6 hinter den Initiatoren: Die künftigen Bewohner des Mehrgenerationenhauses feiern den Baustart des Projektes, das 2017 fertig sein soll. Noch sind darin Wohnungen für Familien zu haben.

Leonberg - Zwölf Spaten, zwölf Menschen, zwölf Buchstaben – „GEMEINSCHAFT“ ergeben die einzelnen Lettern, die beim Spatenstich für das Mehrgenerationen-Wohnprojekt am Reiterstadion von den künftigen Bewohnern hochgehalten werden. „Wir sind eine Gemeinschaft und als solche werden wir bald auch zusammen leben“, sagt Walburg Wankmüller, eine der drei Sprecherinnen der Agenda-Gruppe Neue Wohnformen. Sie und Ehemann Klaus, seines Zeichens Leonberger Gemeinde- und Höfinger Ortschaftsrat, werden ebenfalls dort einziehen. In zwei Jahren soll es so weit sein. „Es werden mindestens 20 Monate Bauzeit sein“, erklärt die Sprecherin. 28 teils barrierefreie Wohnungen werden in dem Gebäude entstehen. Davon sind sechs für Menschen mit Behinderungen, die von Atrio Leonberg als Projektpartner finanziert werden. Sechs Apartments sind Eigentumswohnungen, die bereits verkauft sind. Und 16 weitere Einheiten werden über den zweiten Projektpartner, die Genossenschaft Bau- und Heimstättenverein Stuttgart, finanziert. Nur fünf sind bereits vermietet, gesucht werden vor allem noch junge Familien mit Kindern. Damit beim Generationen-Wohnen auch alle Altersstufen vertreten sind.

 

Ein langer Weg liegt hinter den Initiatoren

Die Agenda-Gruppe hat einen langen Weg hinter sich. „Seit 2008 haben wir an dieser Idee gebastelt“, erzählt Walburg Wankmüller. Seit 2013 in Form einer Interessen- und nun als Baugemeinschaft. Da ist das Wort wieder. „Die Gemeinschaft ist es, die uns von anderen Mehrfamilienhäusern unterscheiden wird“, sagt die Gruppensprecherin. Gemeinsame Unternehmungen und Feiern, eine breite nachbarschaftliche Hilfe und vielleicht auch die ein oder andere Ersatzfamilie. Da passt es auch ins Bild, dass die neuen Nachbarn gleich zum ersten Spatenstich eingeladen sind. Immerhin sind sie es, die in den kommenden 20 Monaten die Bauarbeiten nebenan erdulden müssen.

Dabei geht der Bau sogar früher los als erwartet, weil der Abriss des ehemaligen Elly-Heuss-Knapp-Kindergartens schneller beendet war. Bereits vor anderthalb Wochen wurde deshalb der Kaufvertrag notariell abgesegnet. Für ein Grundstück in dieser Lage hätte die Stadt eine ordentlichen Preis erzielen können, entschied sich aber für das Mehrgenerationenhaus.

„Ein echtes Leuchtturmprojekt“, nennt es der Leonberger Planungsamtsleiter Peter Mauch. Solch ein Projekt sei durch die verschiedenen Generationen nachhaltig, es schaffe zudem bezahlbaren Wohnraum. Auch lobte er das inklusive Konzept, bei dem Menschen mit Assistenzbedarf einbezogen werden. „Jetzt geht’s endlich los“, freut sich Wankmüller.