Leo Energie investiert mehr als 850 000 Euro in die Modernisierung des örtlichen Netzes.

Leonberg - Ein kurzes Surren der Akku-Schere und das mehrere Zentimeter dicke Stromkabel ist durchtrennt. Doch deshalb gehen in Gebersheim und Höfingen nicht die Lichter aus – das Ganze ist nur ein symbolischer Akt mit dem Oberbürgermeister Martin Kaufmann und der Netze BW-Geschäftsführer Christoph Müller den Abschluss einer Baustelle markieren.

 

Seit gut einem Jahr erneuert und verstärkt die Leo Energie das Mittelspannungs-Stromnetz in Leonberg zwischen den Teilorten Gebersheim und Höfingen sowie zwischen dem Umspannwerk Leonberg und Höfingen. Um die Arbeiten kümmert sich die Netze BW, die als Pächterin für die Leo Energie das Stromnetz betreibt.

Das letzte Kabel ist durchtrennt

Mit einer symbolischen Kabeldurchtrennung in luftiger Höhe an dem 14 Meter hohen Mast am Ortsausgang von Gebersheim, der das Ende der Leitung bildete, haben Leonbergs Oberbürgermeister und der Chef der Netze BW im Beisein von Katja Kägebein, der Geschäftsführerin der Leo Energie, das Projekt abgeschlossen.

Die ehemalige Freileitungsstrecke zwischen Gebersheim und Höfingen stammt aus den 1950/60-er Jahren. Statt einer Sanierung entschieden sich Stadt und Leo Energie – die gehört zu 51 Prozent den Stadtwerken Leonberg und zu 49 Prozent der Netze BW – für einen Aus- und Neubau.

Erdkabel ersetzen nun die Freileitungen. Zunächst wurden neue Kabel zwischen den Umspannstationen in der Rechbergstraße in Gebersheim und der Hauffstraße in Höfingen in die Erde gelegt, bevor Kabel, ebenfalls unterirdisch, von der Umspannstation an der Elsa-Brandström-Straße zum Umspannwerk Leonberg gezogen wurden. Zudem wurden die beiden Stationen auf den Masten beim Lindenhof und der Kläranlage Gebersheim durch Kompaktstationen ersetzt. Insgesamt liegen nun mehr als sechs Kilometer neue Stromkabel in der Erde. Auf der gesamten Trasse sind auch Rohre verlegt, in die später Glasfaserkabel eingeblasen werden können.

„Die Stromkabel unter die Erde zu legen, ist die richtige und einer zukunftssichere Technologie“, sagt der Leonberger Rathauschef. Die Sturm-Ereignisse in den USA würden deutlich vor Augen führen, wie störanfällig oberirdische Stromleitungen sind, meinte Kaufmann. „Leonberg ist eine wachsende Lebens-, Wohn- und Arbeitsstadt, vor allem aber ein bedeutender Wirtschaftsstandort. Dafür brauchen wir einwandfreie und sichere Stromnetze“, ist der Oberbürgermeister überzeugt.

Qualität macht das Netz sicher

„Eine leistungsfähige Stromversorgung steht und fällt mit der Qualität der Netze“, bestätigt Christoph Müller. „Zu den Aufgaben eines Netzbetreibers gehört es, dafür zu sorgen, dass Strom zuverlässig und effizient zum Verbraucher gelangt, deshalb ist es wichtig, langfristig das hohe Versorgungsniveau in Leonberg zu sichern.“

„Mehr als 850 000 Euro wurden investiert. Neben der Erdverkabelung wurde auch die Übertragungskapazität erhöht, um dem gestiegenen Strombedarf Rechnung zu tragen“, erläutert Katja Kägebein.

Die neuen Erdkabel sind jetzt in Betrieb und der Abbau auf der etwa vier Kilometer langen Trasse inklusive der 29 Masten und zwei Maststationen ist bis auf wenige Restarbeiten abgeschlossen.