Kurz vor dem Ende der Sommerferien freuen sich die zukünftigen Erstklässler auf den neuen Lebensabschnitt. Die Schultüte und der passende Ranzen dürfen dabei nicht fehlen.

Leonberg - Die Grundschulen bekommen erneut Zuwachs durch die zukünftigen Erstklässler. Am Tag der Einschulung werden deshalb gefüllte Schultüten in den Händen sowie schöne und praktische Schulranzen auf den Rücken der Kinder getragen.

 

Während noch vor einigen Jahren Eltern die bunten Tüten im Kindergarten selbst gebastelt haben, bieten nun Schreibwarenländen dementsprechende Kurse an. Ein Grund dafür, dass die beliebte Tüte nicht mehr im Kindergarten gebastelt wird, seien die hohen Kosten der Materialien, die bislang von den Einrichtungen übernommen wurden. Zumindest nimmt das Christiane Schühle an. Sie betreibt gemeinsam mit ihrem Ehemann den Schreibwarenladen „Buntstift“ in Eltingen. „Wir helfen den Eltern dann, die Schultüten fertigzustellen und geben auch Tipps für die Befüllung“, erklärt Christiane Schühle. Je nach dem, wie bunt und fantasievoll die Schultüten gestaltet werden, koste eine selbst gebastelte Tüte circa zehn bis 15 Euro, sagt die Schreibwaren-Expertin.

Was alles rein kommen kann, erklärt Johanna Dürr, Ernährungsberaterin der IKK classic. Ganz auf Süßes in der Schultüte zu verzichten, müsse nicht sein. Aber jede Familie solle sich gut überlegen, was dem Erstklässer gefällt und was das Kind gerne macht. Ein Ausflug in den Zirkus, ein tolles Buch sowie ein Glücksbringer seien ideale Geschenke für den zukünftigen Schüler.

Ab und zu komme es schon mal vor, dass Geld, MP3-Player sowie Handys in der Tüte verschwinden. Früher seien eher Radiergummi oder Bleistift darin zu finden gewesen. Das habe sich im Laufe der Zeit einfach verändert und der Inhalt sei moderner geworden, beschreibt Christiane Schühle ihre Eindrücke.

Dass die Einschulung der jungen Kinder nicht als zweiter Geburtstag im Jahr zelebriert werden sollte, findet auch Agnes Hoffmeister. Die Grundschullehrerin ist Mutter von drei Söhnen. Ihr sechsjähriger Sohn Jonah ist angehender Schüler und freut sich schon auf das Ende der Ferien. Vor allem auf seine Schultüte ist er gespannt. Das Weltraum-Motiv hat er sich selbst aussuchen dürfen. An einem Bastelabend hat Agnes Hoffmeister unter der Anleitung von Christiane Schühle die Weltraumtüte fertiggestellt. „Es ist schwierig, etwas Sinnvolles in die Tüte zu füllen“, sagt die dreifache Mutter Agnes Hoffmeister. Es würden schon ein paar Süßigkeiten hinein kommen. „Da Jonah mit Schulbeginn auch früh aufstehen muss, schenken wir ihm zusätzlich einen Wecker“, erklärt die Deutsch- und Religionslehrerin. Aber größere Geschenke findet sie überflüssig.

Nicht nur die gefüllte Tüte tragen die jungen Kinder am ersten Schultag mit sich. Auch der Ranzen ist von nun an der Wegbegleiter der Schulanfänger. Zehn bis maximal 13 Prozent des Körpergewichts solle die Tasche wiegen, erklärt Christiane Schühle, die auch Schulranzen verkauft. „Ein Brust- und Beckengurt ist wichtig, um das Gewicht besser tragen zu können“, bemerkt sie. Außerdem benötigen die Ranzen Reflektoren und ein fester Boden sei zur Stabilisierung ebenfalls von Vorteil. Nicht nur das Muster und die Farbe sind bei der Wahl entscheidend – die Sicherheit geht immer vor.

Auch der sechsjährige Jonah hat seinen Schulranzen zuerst einmal anprobiert. Die Passform sollte an die Körpergröße des Schulkindes angepasst werden. „Der Ranzen soll nicht riesig, aber robust sein“, erklärt Agnes Hoffmeister. Schließlich solle dieser die Grundschulzeit überstehen. Auch dabei ist der Inhalt entscheidend. Wachsmalstifte, Füller sowie ein neues Mäppchen gilt es ebenfalls zu besorgen und auszusuchen. Da der Ranzen mit all den Büchern und Heften sehr schwer ist, haben einige Grundschulen Stehordner für die Kinder eingerichtet. Bücher und Hefte können dort gelassen werden, damit die kleinen Kinderrücken nicht zu schwer tragen müssen.