Das Programm für das Herbstsemester ist erschienen. Das Motto dafür wird auch durchaus wörtlich umgesetzt.

Leonberg - Die Menschen bauen zu viele Mauern und zu wenig Brücken“, hat der Physiker Isaac Newton einmal gesagt. „Brücken bauen“ heißt dann auch der Semesterschwerpunkt der Volkshochschule Leonberg. Deren Programm ist soeben erschienen, am Montag, 5. September, startet die Anmeldephase für die mehr als 900 Kursangebote. Semesterbeginn ist am 26. September.

 

Das Semestermotto hat die VHS dabei sowohl wörtlich als auch im übertragenen Sinne aufgegriffen. „Es gibt dazu Angebote aus allen Fachbereichen“, sagt Uwe Painke, der Leiter der VHS. So geht es etwa am 10. Oktober um die berühmtesten Brücken der Welt, von der Golden Gate Bridge in San Francisco bis zur Rialto-Brücke in Venedig. Und in der VHS-Kinderakademie wird am 10. Dezember erklärt, nach welchen Prinzipien Brücken gebaut werden.

Deutsch- und Integrationskurse weiter gefragt

Natürlich richtet sich das Motto auch klar an Flüchtlinge, Migranten, Zugezogene auf der einen und Einheimische auf der anderen Seite. Während die Erstaufnahmeeinrichtungen weniger Asylbewerber verzeichnen, stellen sich die Volkshochschulen im Land der großen Herausforderung Integration seit mehr als einem Jahr – ein Ende ist derzeit kaum absehbar. „Der Bereich Deutsch als Fremdsprache und die Integrationskurse wachsen weiterhin sehr stark, auch in den Außenstellen“, erklärt Uwe Painke.

Dafür und für den gesamten Sprachenbereich zuständig ist seit einem halben Jahr Oyunjargal Sharkuu. Die gebürtige Mongolin bezeichnet der VHS-Leiter als „Beispiel für eine gelungene Integration“, sie spreche allein vier Sprachen. „Und wenn die nicht ausreichen, dann gelingt es auch, sich mit Händen und Füßen zu verständigen“, sagt Sharkuu, die 2006 als Leiterin von Integrationskursen bei der VHS Leonberg angefangen hat. „Während die Deutschen eine Sprache meist für eine Reise lernen, ist Deutsch zu lernen eine Lebensaufgabe“, meint Sharkuu. Wer in die Deutsch- und Integrationskurse gehe, sei motiviert und versuche, Fuß zu fassen. „Es ist für die gesamte Gesellschaft wichtig, dass dieser Brückenschlag gelingt“, betont Uwe Painke.

Politik, interkulturelles Walken und Bridge

Dazu sollen neben den Sprach- und Integrationskurse auch andere VHS-Angebote beitragen. Sie stehen in diesem Semester neben vielen Kursen und Vorträgen im Bereich Geschichte und Politik auch ein interkultureller Walking-Treff in Weil der Stadt oder türkische und syrische Küche auf dem Programm. Oder auch ein Grundkurs für das Kartenspiel Bridge.

Mit „Brücken bauen leicht gemacht“ könnte man einige Angebote aus dem Bereich berufliche Bildung überschreiben, wenn es etwa um Diplomatie und Konstruktivität in Gesprächen geht. „Brücken ins Ländle“ werden bei den mehr als 50 Exkursionen geschlagen, die von Ludwigsburg bis Oberschwaben, zu Bosch bis Lewa führen. Zu einer gelungenen Balance zwischen Berufs- und Privatleben können auch die vielen Kreativangebote der VHS beitragen. So sieht es zumindest Corinne Keller, die neue Leiterin des Kreativbereichs und der Kunstschule. „Wir bieten viele Wochenendkurse an, die besonders für Berufstätige geeignet sind. Es wird oft verkannt, wie entspannend Kreativität sein kann“, meint die Fachgebietsleiterin, die zuvor 14 Jahre als Lehrerin an Schulen gearbeitet hat.

So funktioniert die Anmeldung

Angebot:
Das Programmheft liegt in der VHS, den Rathäusern, Ortschaftsverwaltungen, Bibliotheken, in Banken und Sparkassen sowie in Schreibwarengeschäften und der LKZ-Geschäftsstelle aus. Außerdem zu finden im Internet auf www.vhs.leonberg.de.

Anmeldungen:
Sind möglich: per Post oder Fax mit den Anmeldekarten aus dem Programmheft, im Internet oder persönlich. Die Adresse der VHS: Neuköllner Straße 3, 71229 Leonberg, Faxnummer 0 71 52 / 30 99 10 oder Postfach 1962, 71209 Leonberg. Telefonische Anmeldungen sind nicht möglich. Die Anmeldungen werden vom 5. September an bearbeitet, in der Reihenfolge, in der sie eingehen.