Bis zur Deckungssumme von drei Millionen Euro will die Versicherung für die Geothermie-Schäden haften, die in Leonberg verursacht wurden.

Leonberg - "Die Allianz zahlt", sagt Heinz Arnold und zeigt zufrieden den Brief seines Anwalts. "Den haben wir jetzt bekommen. Am Freitag war auch die Bohrfirma hier und hat sich entschuldigt." Bis zur Deckungssumme von drei Millionen Euro will die Versicherung für die Schäden haften, die der Renninger Bohrunternehmer Gungl vermutlich verursacht hat. Bei der Erdwärmebohrung war es an 25 Häusern im Bereich der Eltinger Thomas-Mann-Straße zu Rissen und Absenkungen gekommen. "Das Geld ist auch nötig“, meint Arnold. Den mehrere Zentimeter breiten Riss in der Wand gleich neben dem Eingang hat sein Sohn mit Isoliermaterial aus flexiblem Kunststoff abgedichtet. In dem Haus wohnen drei Generationen der Familie Arnold. Durch das ganze Gebäude ziehen sich Risse in Wänden und auch Böden, durch die man hindurchschauen kann.

 

Bei der Familie Braun schräg gegenüber hat sich das ganze Gebäude um mehrere Zentimeter nach Nordosten hin abgesenkt. "Unser Haus soll mit Bauschaum unterirdisch wieder angehoben werden", erklärt Kurt Braun. "Das allein wird mindestens 165.000 Euro kosten." Auch bei ihm kam die Firma Gungl am Donnerstagabend vorbei. "Jetzt hat die Versicherung endlich das Okay gegeben, dass sich Gungl und Co. bei uns für den Schaden entschuldigen können", sagt Braun.

"Endlich kommt Bewegung in die Sache"

Die Allianz habe zudem angekündigt, dass schon in der nächsten Woche ihre Sachverständigen zu ihm kommen, um den Schaden aufzunehmen. "Wir machen jetzt so schnell wie möglich die Beweissicherung", so Sabine Schaffrath. Die Pressesprecherin der Allianz erklärt auf Nachfrage gegenüber der Leonberger Kreiszeitung: "Wenn die Deckungssumme von drei Millionen Euro nicht ausreicht, werden wir das Geld nach den gesetzlichen Vorgaben verteilen." So regle es nämlich der Paragraf 109 des Versicherungsvertragsgesetzes.

Der Eltinger CDU-Gemeinderat Wolfgang Röckle, der engen Kontakt zu den Geschädigten hält, zeigt sich dennoch hoch erfreut: "Endlich kommt richtig Bewegung in die Sache", sagt er. Die Versicherung müsse sich wahrscheinlich auch deshalb mit der Schadensaufnahme beeilen, weil am Montag der nächste Bohrer kommt: Die Firma Terrasond beginnt dann mit der etwa zweiwöchigen Messbohrung, die für der Sanierung des ersten Bohrlochs nötig ist.