Doch gerade mal ein Jahr später veröffentlichte er über Amazon das Buch „Essen ohne Kohlenhydrate“. „Die Bilder waren fast alle mit dem Handy gemacht“, verrät der Foodblogger. Der Rezeptband schafft es dennoch auf die Bestseller-Liste. Nur wenige Monate später wird Grimme von zwei Verlagen kontaktiert, die mit ihm arbeiten wollen.

 

Mittlerweile hat seine Facebook-Seite mehr als 80 000 Fans: Tendenz steigend. Im Herbst 2016 kam noch der Onlineshop dazu, auf welchem Grimme Ersatzprodukte wie Kokosmehl verkauft. Das anfängliche Hobby ist zum Hauptgeschäft des jungen Wahl-Stuttgarters geworden. Demnächst soll das dritte Kochbuch erscheinen. Woher nimmt er eigentlich seine vielen neuen Rezeptideen? „Ich finde ganz viel Inspiration auf amerikanischen Blogs“, erzählt Grimme. Seine Rezepte würden auf einem Mischmasch aus Kreativität, Nachkochen und Experimentieren basieren. „Low Carb gibt es schon eine ganze Weile“, sagt Grimme. „Da ist es schwer, etwas völlig Neues zu erfinden.“

Rezepte sind keine Universallösung

Eines seiner Lieblingsrezepte: der Low Carb-Flammkuchen. Statt mit Mehl wird der Teig mit Frischkäse, Eiern und Käse zubereitet. Klingt zwar ungewohnt, sei aber sehr lecker, findet Grimme. Er selbst sehe das mit den Kohlenhydraten inzwischen nicht mehr so eng. „Essen ist schließlich auch ein Lebensgefühl“, meint der 30-Jährige. Er will auf seinem Blog nur Erfahrungen und Tipps weitergeben. Seine Rezepte sollen keinesfalls eine Universal-Lösung sein: „Wenn es funktioniert, dann ist es das Richtige“, erklärt er. „Du musst immer selbst schauen was für dich passt: Viele Kohlenhydrate, wenig Kohlenhydrate oder eine ganz andere Ernährung.“ Ob er das nicht paranoid finde, wie viele Gedanken sich die Menschen heutzutage um die richtige Ernährung machen? „Klar, ein bisschen sind wir schon paranoid. Man sieht eben, dass Essen ein Thema ist, das die Leute beschäftigt.“ Grimme überlegt einen Moment. „Aber ganz ehrlich: Bewusste Ernährung ist ja eine gute Sache!“