Mit seinen Graffiti gibt der Künstler Achim Szabo Einblicke in seine faszinierend bunte Welt. In Höfingen ist sein aktuelles Werk enthüllt worden. Farbenfroh präsentiert sich nun das Kinder- und Jugendhaus im Stadtteil.

Leonberg - Ein vielseitiges künstlerisches Talent besitzt der Leonberger Achim Szabo. Jetzt hat er ein neues Projekt vollendet: Das Jugendhaus in Höfingen ziert sein buntes Graffito. Es weist nicht nur auf diese Einrichtung hin, sondern zeigt auch junge Menschen in Pink, Gelb und Violett.

 

In Landau in der Pfalz geboren, lebt Achim Szabo seit drei Jahren in Leonberg. „Weil man sich in Stuttgart als Normalverdiener kein Haus leisten kann, sind wir hierher gezogen. Hier haben wir einen Garten, das ist schön für unsere Tochter Amelie“, betont der 37-Jährige, der in einer Werbeagentur in der Landeshauptstadt gearbeitet hat. So sind es eben seine fünfjährige Tochter, die er liebevoll umsorgt, und die Tatsache, sich vermehrt um freie Kunstprojekte kümmern zu können, die Achim Szabo antreiben.

Doch wie kam es zu dem Projekt in Höfingen? „Der Stadt Leonberg ist es ein großes Anliegen, die Jugendhäuser jugendfreundlich zu gestalten“, erklärt Philipp Löffler vom Verein für Jugendhilfe im Kreis Böblingen. So bringe die Stadt neben der regulären Finanzierung der Jugendarbeit Geld und Engagement ein, um die Orte der Jugendarbeit auch freundlich und „jugendaffin“ zu gestalten.

Der Weg vom Malen zum Sprayen

Den Weg zur Kunst hat Szabo schon früh gefunden. „Als Kind habe ich gern gemalt, wie alle Kinder halt gern malen. Doch als Teenager dachte ich: Graffiti sind cool!“, sagt er. So war es das neue Terrain, das Szabo als Jugendlicher erkundet hat. „Es gab damals in Landau fast niemanden, der so was gemacht hat. Wir waren nur eine kleine Gruppe“, sagt der Künstler lächelnd.

Schon bald stellte die Stadt damals legale Flächen zur Verfügung, damit sich die jungen angehenden Graffiti-Künstler ausprobieren konnten. „Am alten Schlachthof, da konnte man sich austoben, wenn man das vorher angemeldet hat“, erläutert der 37-Jährige.

Ob in Groß- oder Kleinstädten – es gibt zwischenzeitlich viele Möglichkeiten, sich als Graffiti Künstler auszuleben.

Waren es anfangs Buchstaben, die ihren Weg als Graffito auf Wände gefunden haben, so gibt es jetzt vermehrt auch Gegenständliches. „Ich war ziemlich schnell dabei, Figuren um die Buchstaben zu machen“, erinnert sich Szabo. Sind in Graffiti eigentlich Buchstaben die Basis, möchte sich der Leonberger Künstler darauf nicht gerne festlegen lassen. In seinen Werken finden sich auch erotische Motive, Natur-, Kinder-, Comic- und Architekturbilder, wie auch Fantasiegebilde.

Für Achim Szabo gibt es neben den klassisch besprühten Wänden noch andere Kunstbereiche, in denen er aktiv ist. „Ich gönne mir den Luxus, Spaß zu haben und immer was anderes zu machen. Ich wiederhole mich nicht gerne“, unterstreicht er. Ist es auf diese Weise vielleicht schwieriger, einen Erkennungswert zu schaffen, so zeigt diese Form der Herangehensweise an die Kunst doch die enorme Fantasie und das vielschichtige Talent des Künstlers. Auf dieser Basis belegte er übrigens in seiner Schulzeit Kunst als Leistungskurs und studierte Grafikdesign in Mannheim.

Gearbeitet wird bei ihm immer mit Atemschutzmaske. „Die Schutzmaske hat einen Filter zum Austauschen. Das muss man schon machen“, weiß der junge Vater.

Große Wände als Herausforderung

So sind es insbesondere die Wände, die es dem Graffitikünstler angetan haben. „Wände bemalen, das ist ein ganz eigenes Kapitel. Die Größe der Wand – das ist viel schwieriger als im Kleinen zu malen, wo man viel mehr rumtricksen kann“, erläutert Szabo. Als Inspiration und Impulsgeber dienen ihm oftmals Fotos. Auch geht der Künstler wachen Auges durch seine Welt.

„Ich hab auf jeden Fall auch Vorbilder, wie beispielsweise den Graffiti- und Streetartkünstler Hendrik Beikirch“, betont Achim Szabo. „Er kam zu uns nach Landau. Hat damals schon Bilder gemacht, die nicht unbedingt mit Graffiti zu tun haben. Inzwischen aber kommt er wirklich in der ganzen Welt rum.“

Ein sehnlicher Wunsch des Leonberger Künstlers ist es , einmal eine monströs große Wand in Tokio zu bemalen. „Das wär’ ziemlich cool“, sagt Achim Szabo lachend. Doch ganz konkret ist es der Wunsch des Künstlers und Grafikers, auch noch die Vorderwand des Höfinger Kinder- und Jugendhaus zu gestalten. „Da gibt es schon einen Entwurf, der ein Baumhaus zeigt. Der Entwurf wurde auch bereits bei der Stadtverwaltung vorgelegt“, so Szabo.