Jugendreferentin Juliane George will mit interessanten Aktionen Teenager für die Kirchenarbeit begeistern.

Leonberg - Manche Schritte sind noch zaghaft, das ein oder andere verbesserungswürdig, aber das meiste scheint sich erfolgreich zu entwickeln. „Ich glaube, dass wir mit der Jugendarbeit an vielen Stellen auf einem guten Weg sind und gute Fortschritte machen“, dieses Fazit hat Juliane George gezogen. Seit zwei Jahren ist sie als Jugendreferentin der Gesamtkirchengemeinde und des CVJM Eltingen tätig. Auf der jüngsten Sitzung des Gesamtkirchengemeinerates hat sie nun Bilanz gezogen.

 

Im Oktober 2016 war sie mit einem neuen Konzept für die Arbeit mit Jugendlichen von 13 Jahren an angetreten. Dessen Kern ist ein Dreijahresplan, in dem Teilnehmer die Jugendarbeit kennenlernen, daran teilhaben und schließlich mitgestalten können.

Während ihres Konfirmandenjahres sollen sie zu den Jugendmitarbeitern Kontakte knüpfen. Im darauffolgenden Jahr können sie an Angeboten wie dem Trainee-Kurs und an den Jugendgruppen teilnehmen, um dann im dritten Jahr die Jugendarbeit mitgestalten und weiterhin bei verschiedenen Angeboten mitmachen können. „So werden junge Leute nach und nach eingebunden und finden immer mehr Halt bei uns“, ist die Jugendreferentin überzeugt, die auch das Schulfach Religion an der Werkrealschule in Markgröningen unterrichtet.

Nord und Süd verbinden

Außerdem soll es Angebote geben, die die Jugendarbeit und die Jugendlichen in den Kirchengemeinden Nord und Süd verbinden. Ein großer Wunsch von vielen sei ein Jugendgottesdienst, der die verschiedenen Bereiche verbindet. Doch die Jugendreferentin gibt zu bedenken: „Ein Jugendgottesdienst kann erst entstehen, wenn genügend junge Leute da sind, die diesen regelmäßig mitgestalten und mittragen wollen.“ Denn es sei wichtig, nicht nur einen Gottesdienst für Jugendliche zu machen, sondern ihn auch von Jugendlichen machen zu lassen.

Alle Angebote und Veranstaltungen, für die Juliane George verantwortlich ist, sind offen für alle Jugendlichen. „Egal ob sie sich dem CVJM Eltingen, dem CVJM Leonberg, einer Kirchengemeinde oder auch niemandem zugehörig fühlen – und das ist auch unabhängig davon, wo das Angebot stattfindet“, erläutert sie. Auch was die Mitarbeiterschaft angeht, seien die Teams oft sehr bunt gemischt und oft können sie auch nur so zustande kommen. „Wir helfen einander und ich versuche, soweit es geht, die Jugendarbeit als eine für alle zu sehen und zu denken“, sagt Juliane George.

Nacht der offenen Kirchen kam gut an

Ein gutes Beispiel dafür war die Nacht der offenen Kirchen. Gemeinsam mit Anastasios Leontopoulos vom Evangelischen Jugendwerk Leonberg und Barbara Müller von der katholischen Kirche wurde ein aufwendiges Jugendprogramm auf die Beine gestellt: Abseilen vom Kirchturm im Ramtel, eine interaktive Videoinstallation in der Johanneskirche, ein Konzert mit der Band „Stadtkind“ in der Michaelskirche. „Es war ein toller Abend, der sehr gut angenommen wurde“, sagt die Jugendreferentin. Doch es habe auch gezeigt, dass alle unverhältnismäßig viel Zeit in das Projekt stecken mussten: „Beim nächsten Mal fahren wir etwas kleinspuriger“, so das Fazit.

Ernüchternd sei die Resonanz auf die Church-Night für Teenager gewesen, dafür umso vielversprechender eine Ausfahrt mit allen Konfirmierten und den Teilnehmern aus den Jugendgruppen nach Stuttgart zum Refomations-Festival. „Mit relativ wenig Mitarbeitern, nicht all zu hohem Aufwand und geringem Budget, können wir Jugendlichen so tolle Erlebnisse und Erfahrungen bieten“, lässt Juliane George erahnen, worauf in Zukunft mehr Gewicht gelegt werden könnte. Gut angekommen ist auch die Abseilaktion für Jugendliche aus den Jugendgruppen und Konfirmanden. Nachdem für die Nacht der offenen Kirchen extra ein Gestell am Kirchturm im Ramtel gebaut wurde, soll das weiter genutzt werden.

Langsames heranführen

Den ersten Traineekurs haben bisher sechs Teilnehmerinnen beendet. Alle arbeiten bereits an unterschiedlichen Stellen ehrenamtlich mit in der Konfirmandenarbeit, der Jungschar, in einer Jugendgruppe. Nun ist der zweite Jahrgang mit zwölf Teilnehmern unterwegs. Das Programm etabliere sich immer mehr und werde zu einem festen Bestandteil bei der Förderung von jungen Mitarbeitern, ist Juliane George zufrieden. Hier können Jugendliche die kirchliche Jugendarbeit kennenlernen, werden in ihrer Persönlichkeit gestärkt und finden durch Mitarbeit einen Platz in den Gemeinden und Gruppen.

Stolz ist die Jugendreferentin auf die Jugendgruppe im Ramtel. Gemeinsam wurde der Jugendraum unter dem Turm gestrichen. Dabei haben viele Ehrenamtliche mitgeholfen. Jetzt muss der Raum noch etwas aufgehübscht und gestaltet werden. Aktuell treffen sich hier drei Jugendliche regelmäßig jeden zweiten Donnerstag. „Eine neue Gruppe zu gründen, wo es vorher keine gab, braucht einen langen Atem … Aber den habe ich“, sagt Juliane George.

Kontakt: Die Diakonin und Jugendreferentin des CVJM Eltingen und der evangelischen Gesamtkirchengemeinde, Juliane George, hat ihr Büro im evangelischen Jugendwerk Bezirk Leonberg, in der Elsässer Straße 6. Sie ist per E-Mail (jugendreferentin@cvjm-eltingen.de) oder Telefon 0 71 52 / 94 70 71 erreichbar. Sie begleitet und schult ehrenamtliche Mitarbeitende im CVJM Eltingen, vernetzt die Konfirmanden- und Jugendarbeit in der Gesamtkirchengemeinde und ist für die Arbeit mit Jugendlichen ab 13 Jahren zuständig.