Ein anderer Teilnehmer ist ein Ausnahmefall in der Selbsthilfegruppe. Er ist der einzige, der seine Spielsucht noch nicht im Griff hat, aber dennoch regelmäßig an den Sitzungen teilnimmt. „Normalerweise kommen diejenigen, die noch spielen, zu einem oder zwei Treffen, bleiben dann aber weg“, berichtet Therapeutin Asmus. Auch wenn er nicht komplett abstinent sei, helfe ihm die Gruppe durchaus. „Früher hatte ich 1000 Euro im Monat verspielt, jetzt sind es 100“, erzählt der 26-Jährige.

 

Für Michael ist klar: „Du bist einfach noch nicht richtig auf die Schnauze geflogen!“ Denn anders als bei einigen seiner Sitznachbarn wurde Daniel nicht von seiner Frau vor die Wahl gestellt: der Automat oder sie. Dass er diesen „persönlichen Schreckensmoment“ braucht, zeigt sich auch daran: Erst neulich hat er nach 15 Jahren mit dem Rauchen aufgehört – just, als er von raucherbedingten Wehwehchen in seinem Bekanntenkreis hörte.

Und anders als beim Glücksspiel fand er gleich noch eine Ablenkung. „Immer, wenn mir nach einer Zigarette war, bin ich mit dem Hund raus“, berichtet er und grinst: „Den Hund hat es gefreut.“

Die Bankkarte ist längst weg – ein erster Schritt

Ein Teilnehmer, der als Koch in einem Lokal arbeitet, „finanziert“ seine Spielsucht überwiegend mit Trinkgeld. Seine Bankkarte hat er längst abgegeben. „Das ist ein erster und sehr wichtiger Schritt“, erklärt die Therapeutin Asmus. Zumal es in vielen Spielotheken möglich sei, direkt Geld abzuheben. Nicht zuletzt deshalb spricht sie mit Blick auf die Bemühungen der Politik, die Spielsucht-Problematik einzudämmen, von Lippenbekenntnissen. „Die Steuereinnahmen sind natürlich beträchtlich“, weiß sie. Laut einer Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung gibt es übrigens allein im Landkreis Böblingen mehr als 1000 pathologische Glücksspieler, darunter auch Frauen.

Wenn der Rückhalt in der Familie fehle, dsei es schwer, der Versuchung zu widerstehen. „Aber die Entscheidung, mit dem Spielen aufzuhören, muss am Ende natürlich jeder selbst treffen“, betont Gruppenleiter Michael. Seine Frau stehe voll hinter ihm, versichert der Teilnehmer mit dem Chip, der weiß, dass alles von ihm abhänge. Länger als einen Monat habe er sich bislang nicht zügeln können. Doch das Ziel ist klar: Besser früher denn später will er den roten Chip mit der „1“ in die Höhe recken.

Klar, die Spielsucht steht bei den Treffen im Vordergrund. Doch die Teilnehmer plaudern in der lockeren Atmosphäre über Familie, Job und Hobbys. Sie reißen Witze und ziehen sich dabei schon mal gegenseitig auf, aber ohne dem Gegenüber auf den Schlips zu treten. Gedrückte Stimmung? Mitnichten! Inzwischen haben die Männer sogar eine WhatsApp-Gruppe eingerichtet, um auch zwischen den wöchentlichen Treffen in Kontakt zu bleiben und freundschaftliche Beziehungen aufzubauen. Neueste Idee: ein Sparschwein für gemeinsame Unternehmungen soll her. „Dann geht’s im Sommer in den Biergarten, aber ohne Bier“, schlägt der Handwerker vor, der einst auch ein Alkoholproblem hatte.

Doch das Sparschwein solle dann bitte schön auf „neutralem Boden“ im Suchthilfezentrum verbleiben, rät der Gruppenleiter Michael, der Selbsthilfe-Treffen auch in Böblingen leitet. „Dort hatten wir mal eine Spardose, aber derjenige, der sie verwalten sollte, verzockte am Ende die angesparten 200 Euro.“ Dass Spieler keine Grenzen kennen, das weiß ein 27-jähriger Student, nur allzu gut. „Aber ein Sparschwein plündern, das ist schon hart“, findet er. Wie lange Michael spielsüchtig war, das kann er gar nicht mehr genau sagen. „Mit dem Geld, das ich in all den Jahren verspielt habe, könnte man aber ein Haus bauen“, versichert der 42-Jährige. Die Hemmschwelle vor einem Beitritt in die Selbsthilfegruppe sei bei Glücksspielern groß. „Die meisten wollen sich nicht Fremden anvertrauen“, sagt er. Oder noch schlimmer: „Sie haben Angst, dass sie hier einen Bekannten treffen“, erzählt der Feinmechaniker. Doch die Sorgen seien unbegründet, schließlich teilten sie alle das gleiche Schicksal.

Vor ihm liegt ein langer Weg

Ein anderer Teilnehmer ist ein Ausnahmefall in der Selbsthilfegruppe. Er ist der einzige, der seine Spielsucht noch nicht im Griff hat, aber dennoch regelmäßig an den Sitzungen teilnimmt. „Normalerweise kommen diejenigen, die noch spielen, zu einem oder zwei Treffen, bleiben dann aber weg“, berichtet Therapeutin Asmus. Auch wenn er nicht komplett abstinent sei, helfe ihm die Gruppe durchaus. „Früher hatte ich 1000 Euro im Monat verspielt, jetzt sind es 100“, erzählt der 26-Jährige.

Für Michael ist klar: „Du bist einfach noch nicht richtig auf die Schnauze geflogen!“ Denn anders als bei einigen seiner Sitznachbarn wurde Daniel nicht von seiner Frau vor die Wahl gestellt: der Automat oder sie. Dass er diesen „persönlichen Schreckensmoment“ braucht, zeigt sich auch daran: Erst neulich hat er nach 15 Jahren mit dem Rauchen aufgehört – just, als er von raucherbedingten Wehwehchen in seinem Bekanntenkreis hörte.

Und anders als beim Glücksspiel fand er gleich noch eine Ablenkung. „Immer, wenn mir nach einer Zigarette war, bin ich mit dem Hund raus“, berichtet er und grinst: „Den Hund hat es gefreut.“

Die Bankkarte ist längst weg – ein erster Schritt

Ein Teilnehmer, der als Koch in einem Lokal arbeitet, „finanziert“ seine Spielsucht überwiegend mit Trinkgeld. Seine Bankkarte hat er längst abgegeben. „Das ist ein erster und sehr wichtiger Schritt“, erklärt die Therapeutin Asmus. Zumal es in vielen Spielotheken möglich sei, direkt Geld abzuheben. Nicht zuletzt deshalb spricht sie mit Blick auf die Bemühungen der Politik, die Spielsucht-Problematik einzudämmen, von Lippenbekenntnissen. „Die Steuereinnahmen sind natürlich beträchtlich“, weiß sie. Laut einer Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung gibt es übrigens allein im Landkreis Böblingen mehr als 1000 pathologische Glücksspieler, darunter auch Frauen.

Wenn der Rückhalt in der Familie fehle, dsei es schwer, der Versuchung zu widerstehen. „Aber die Entscheidung, mit dem Spielen aufzuhören, muss am Ende natürlich jeder selbst treffen“, betont Gruppenleiter Michael. Seine Frau stehe voll hinter ihm, versichert der Teilnehmer mit dem Chip, der weiß, dass alles von ihm abhänge. Länger als einen Monat habe er sich bislang nicht zügeln können. Doch das Ziel ist klar: Besser früher denn später will er den roten Chip mit der „1“ in die Höhe recken.