Das Glemseck 101 hat über 30 000 Besucher angezogen. Das Motorradtreffen ist damit aber an seiner Grenze.

Leonberg - Mehr als 30 000 Besucher hat das Motorrad-Festival Glemseck 101 am Wochenende angezogen. Für die Organisatoren der Stadt Leonberg und des Hotel Glemseck war die Veranstaltung wieder ein voller Erfolg. Doch dahinter schleichen sich ein paar „Aber“ ein.

 

Da wäre zum einen der Angriff von zwei Männern auf eine junge Frau, die sich jedoch retten konnte. Der Diebstahl einer teuren Harley Davidson. Oder die zwei Motorräder, deren Tanks in Brand gesteckt worden sind. Alles passiert in der Nacht auf Sonntag. In letzteren zwei Fällen ist zum Glück nichts passiert, außer dass der Lack geschmolzen ist. „Das THW war nachts unterwegs, um die Beleuchtung nachzufüllen und hat die beiden Feuer entdeckt“, berichtet Peter Herrle, der von Seiten der Stadt Leonberg die Organisation übernommen hat. Zum anderen stellt sich für die Glemseck-Macher einmal mehr die Frage: Wie viel Veranstaltung können sie stemmen? Wie viel Motorrad-Festival verträgt das Gelände im Mahdental? Und wie viel Veranstaltung ist möglich, ohne dass alles im Verkehrschaos versinkt?

Keine Möglichkeit zur Erweiterung

„Wir haben unsere natürlichen Grenzen erreicht“, sagt Herrle. Im Innenbereich gebe es keinerlei Möglichkeiten, die Veranstaltung zu erweitern, obwohl die Nachfrage von Ausstellern, Herstellern und anderen Standbetreibern da ist. Viele Besucher kamen auch gar nicht mehr durch, um eines der vielen Sprintrennen zu sehen. Die Tribüne entlang der Rennstrecke musste immer wieder geschlossen werden, weil der Andrang so groß war. Selbst Motorradfahrern wurde immer wieder die Zufahrt zum Gelände versagt, weil keine Abstellflächen mehr vorhanden waren, die Durchfahrt für Rettungskräfte aber gewährleistet sein musste.

Dazu kamen die Zuschauer, die mit dem Auto anreisten. Auf allen drei Zufahrten reihte sich Fahrzeug an Fahrzeug, auch die zusätzlichen Stellplätze im Bereich Rappenhof waren schnell belegt. „Wir haben festgestellt, dass auch die Gäste immer früher anreisen, weil sie fürchten, keinen Platz mehr zu bekommen“, berichtet Peter Herrle vom Organisationsteam. Das betreffe sowohl den Campingplatz, der diesmal bereits am frühen Samstagmorgen komplett belegt war, als auch die Parkplätze.

Ein Großteil der Besucher kommt mit dem Motorrad

Ob ein Pendelbus bei diesem Andrang nicht mehr Sinn macht? „Bei einer unserer ersten Veranstaltungen hatten wir einen Pendelbus eingesetzt, der sich dann aber als totaler Flop entpuppt hat“, erzählt Herrle. Der Großteil der Besucher reise ohnehin mit dem Motorrad an. Dazu fehle es an einem geeigneten Parkplatz, von dem aus der Pendelbus starten könne. Möglich sei allenfalls ein Start am Bahnhof. „Aber wie viele Leute reisen überhaupt mit der S-Bahn an?“ Zudem könne der Bus nur bis zum Rappenhof fahren, der letzte Punkt zum Wenden. Zu Fuß ist es dann noch ein Stück bis zum Glemseck. Auf der anderen Seite des Veranstaltungsgelände halte zudem die Linie 92 trotzt Umleitung an der Haltestelle „Waldfreibad“.

„Manche Dinge gehen halt nicht anders“, sagt Peter Herrle. Dennoch überlegten die Veranstalter Jahr für Jahr aufs Neue, was anders gemacht oder verbessert werden könne.