Seit zehn Jahren wird an der Idee gearbeitet, zum Schuljahr 2018/2019 soll sie starten. Dafür wird jetzt umgebaut.

Leonberg - Gut, dass Sie noch kommen!“ So freudig ist Rainer Hering (CDU) wohl noch nie im Warmbronner Ortschaftsrat begrüßt worden, als er um 20.02 Uhr den Sitzungssaal im örtlichen Bürgerhaus betritt. Ohne ihn wäre der Rat aber nicht beschlussfähig, von den zehn gewählten Vertretern sind am Montagabend nur fünf erschienen. Übrigens ebenso viele wie Zuhörer.

 

Dabei steht an diesem Abend ein besonders wichtiges Projekt für den Teilort auf der Tagesordnung, an dem nun schon seit gut zehn Jahren gearbeitet wird: Die Grundschule soll zur Ganztagsschule ausgebaut werden, außerdem muss dringend saniert werden. Aber der Reihe nach.

„Die Ganztagsschule soll zum Schuljahr 2018/19 in Betrieb gehen – mit den zu erstellenden Ergänzungsräumen und einer Mensa“, berichtet Dominik Heny, Leiter des Gebäudemanagements der Stadt. Am schulischen Konzept arbeite die Schule derzeit gemeinsam mit dem städtischen Familienamt. Für etwa 3,8 Millionen Euro sollen 2017 die neuen Räume gebaut und im Bestandsgebäude saniert werden. „Der Zeitplan ist eng gesteckt, zumal wir bei laufendem Betrieb sanieren müssen“, erklärt Heny.

Ersatzräume in Containern

Das Altgebäude aus dem Jahr 1961, in dem sich vier Klassenräume befinden, wird in einem ersten Schritt abgerissen. „Wir suchen derzeit nach Interimslösungen. Aber es wird vermutlich auf Ersatzklassenräume in Containern hinauslaufen“, informiert der Leiter des Gebäudemanagements.

An gewohnter Stelle wird vermutlich auch der Neubau entstehen, in dem sich vier neue Klassenzimmer befinden. Auch eine neue Toilette ist geplant. Dazu kommen drei Aufenthaltsräume, ein Lehrmittelraum, eine Küche und ein Speisesaal. Selbst gekocht werden soll aber nicht. Vorgesehen ist, dass ein Dienstleister das vorgekochte Essen anliefert, aufwärmt und an die Schüler verteilt. In dem Gebäudeteil aus dem Jahr 1977, der bestehen bleibt, muss zudem einiges erneuert werden, vor allem an den Elektro-, Sanitär- und Heizungsanlagen. Außerdem werden die Klassenräume mit neuer EDV-Technik ausgestattet. Geplant ist auch, die Böden, Wände und Teile der Fassade zu erneuern.

Der Ortschaftsrat stimmte dem Vorhaben einstimmig zu. Nun ist am kommenden Donnerstag der Planungsausschuss gefragt und eine Woche später der Gemeinderat. „Wir werden gleich am folgenden Tag das Projekt ausschreiben“, berichtet Dominik Heny. Dann bleiben 30 Tage Bewerbungsfrist für die Anbieter, aus denen bis Oktober ausgewählt wird. Im November soll das Vorhaben dann erneut in die Gremien kommen und dort endgültig absegnet werden, damit es im Frühjahr gleich losgehen kann mit der Arbeit.

50 Prozent werden nach Unterricht betreut

Trotz Ausbau zur Ganztagsschule soll Warmbronn zweizügig bleiben. Das reiche nach den jetzigen Geburtenzahlen aus. Die Nachfrage nach Betreuung ist aber besonders hoch im Teilort. Jedes zweite Kind wird auch nach Unterrichtsschluss betreut, die Tendenz sei steigend. Der Hort ist mittlerweile zu klein, zum kommenden Schuljahr muss eine zweite Gruppe eröffnet werden, die in Schulräumen untergebracht werden muss. 37 Plätze wird es dann geben. Gemeinsam mit der verlässlichen Grundschule sei mittelfristig mit einem Bedarf von 120 Betreuungsplätzen zu rechnen, heißt es seitens der Stadt.