Die neue Mensa der August-Lämmle-Schule soll jetzt doch als freistehender Langbau erstellt werden.

Leonberg - Außer verlorenes Geld für die Stadt (wegen zusätzlicher Planungen) und vergeudete Zeit für die Schule hat das Hickhack im Gemeinderat um den Bau einer neuen Mensa an der August-Lämmle-Schule nichts gebracht. Letztendlich wird nun doch die Variante gebaut, die im Februar vergangenen Jahres ursprünglich vorgestellt wurde.

 

Das hat der Sozialausschuss nun einstimmig dem Gemeinderat empfohlen, der am Dienstag tagt. Voraussichtlich wird das Vorhaben rund 2,7 Millionen Euro kosten. Davon schlägt mit 2,3 Millionen Euro der Bau einer neuen Mensa zu Buche. Der Rest des Geldes ist für den Umbau der jetzigen Mensa zu Klassenräumen und Räumen für den Ganztagsbereich vorgesehen.

Angebliche Erdbebengefahr

Für Aufregung in den Gremien und zu der Verzögerung geführt hatte, dass es im Herbst 2016 hieß, die Mensa werde mehr als drei Millionen Euro kosten. Für Irritationen hatte gesorgt, dass die Mensa um einiges teurer werden solle, weil Gipskeuper im Boden sei und die Schule offenbar in einem Erdbebengebiet liege. Was sich als nicht zutreffend erwies.

Erbost hatte die Stadträte auch, dass der Stuttgarter Architekt Arne Rüdenauer nicht auf Einwände und Anregungen aus dem Gremium eingehen wollte. „Eine souveräne Planung sieht anders aus“, sagte am Mittwoch der CDU-Stadtrat Dirk Jeutter im Rückblick auf die früheren Querelen. Wolfgang Schaal (Freie Wähler) schlug vor, „alles wieder auf Null zu fahren“ und ein anderes Architekturbüro zu beauftragen. Davon riet der Baubürgermeister Klaus Brenner dringend ab. „Dann verbrennen wir richtig Geld“, warnte er. Man könne ja versuchen, sich mit dem Stuttgarter Büro darauf zu einigen, dass ein örtlicher Architekt die Baubegleitung übernimmt, schlug Brenner vor.

Einen Spitznamen – „Duplo-Riegel“ – hatte die neue Mensa schon bei ihrer ersten Vorstellung ab. Sie soll ein lang gezogener Bau werden, denn der Architekt hat sich auf den schmalen Geländestreifen zwischen dem Langbau der Schule und der Gerlinger Straße konzentriert. Dem Gelände entsprechend kommt hier nur ein schmaler, lang gestreckter Bau in Frage.

Je 200 Essen in zwei Schichten

Der könnte ebenerdig rund 200 Sitzplätze bieten und den Küchen- und Versorgungstrakt beherbergen – ohne die Fläche des Pausenhofes signifikant zu verringern. Zwischen dem Schulbau und der Mensa entsteht eine neue Spielfläche für die Schüler. Im Gefahrenfall ist die Zufahrt der Feuerwehr zum Pausenhof sichergestellt. Ein wichtiges Element ist auch, dass eine natürliche Be- und Entlüftung über die Fenster und Oberlichter stattfinden kann.

In der geplanten Mensa lassen sich in zwei Schichten jeweils 200 Essen ausgeben. „Das Regierungspräsidium hat uns gewarnt, weniger als 200 Essen anzubieten“, sagte Dominik Heni, der Leiter des städtischen Gebäudemanagements. Bei der favorisierten Variante kann auch die jetzige Mensa im Schulgebäude in dringend benötigte zusätzliche Klassenräume umgebaut werden.

Schülerzahlen steigen

Untersucht wurden auch zwei Bauvarianten, die die gegenwärtige Mensa mit einbeziehen. Ein Problem ist dabei, dass die nicht barrierefrei gestaltet werden können und deshalb Aufzüge eingebaut werden müssen. Dagegen spricht auch, dass es sehr verschachtelte Bauten mit wenig Tageslicht werden. Und nicht zuletzt sprechen erheblich höhere Baukosten gegen diese beiden Varianten.

Der jetzige Verpflegungsraum an der Schule mit seinen 96 Sitzplätzen ist entstanden, als das Modell Gemeinschaftsschule noch nicht im Gespräch war. Deshalb ist er nun entschieden zu klein. Gegenwärtig wollen mehr als 260 Schüler hier verköstigt werden – Tendenz steigend, denn Leonbergs einzige Gemeinschaftsschule hat mehr als 600 Schüler.