Laura Putze und Renske Venneker verstärken das hauptamtliche Team des Vereins Lebenshilfe.

Leonberg - Wenn Berufung und Beruf zusammen finden, dann ist es ein Glücksfall für alle, die davon betroffen sind oder profitieren können. Und so kann sich die Lebenshilfe, die in diesem Jahr ihren 50. Geburtstag feiert, über zwei neue Mitarbeiterinnen freuen, auf die das glücklicherweise zutrifft.

 

Ein kleiner Rückblick. Vor 13 Jahren hat eine interessierte Schülerin zum ersten Mal bei der Stadtranderholung für Kinder mit einer Behinderung vorbeigeschaut. Die Lebenshilfe hatte diese seinerzeit im CVJM-Heim im Lohlenbachtal veranstaltet. Die 15-Jährige hat nicht nur fleißig mit angepackt, damit alles reibungslos über die Bühne geht und alle eine schöne Ferienzeit haben. Nein, sie war fasziniert von der Spontaneität der Kinder und der Ehrlichkeit und der Dankbarkeit, die ihr entgegen gebracht wurde. So kam sie im Jahr darauf wieder – und seither ist sie dabei.

Vom Ehrenamt ins Hauptamt

Laura Putze, heute 28, ist immer mehr in dieses Ehrenamt hineingewachsen. Und so kann man sich heute die Stadtranderholung der Lebenshilfe, die seit 2012 in den Sommerferien in den Räumen im ökumenischen Zentrum im Ezach stattfindet, nicht mehr ohne sie vorstellen.

Seit acht Jahren prägt das Engagement von Laura Putze diese Stadtranderholung, denn so lange leitet sie diese schon – parallel zu ihrem Studium der Sonderpädagogik. In dieser Zeit ist man auch dazu übergegangen, nicht mehrere Freizeiten in Abhängigkeit vom Ausmaß der Behinderung zu veranstalten, sondern eine Freizeit für alle Kinder, unabhängig von der Art der Behinderung. Seit kurzem ist Laura Putze nun hauptamtliche Mitarbeiterin der Lebenshilfe und für die Freizeiten und Wochenenden, die Ferientagesbetreuung und natürliche die Stadtranderholung zuständig.

„Hinzu kommt noch die spannende Aufgabe, die Schulbegleitung und Betreuung zu vermitteln, die die Lebenshilfe seit kurzem anbietet“, erläutert sie. Dabei begleiten von der Lebenshilfe geschulte Menschen die Kinder in ihrem schulischen Alltag in der Karl-Georg-Haldenwang-Schule.

Die Betreuung der Stadtranderholung und ihr jetziges Aufgabengebiet haben in Laura Putze auch den Entschluss reifen lassen, ihr Studium der Sonderpädagogik abzubrechen. „Ich will keine Lehrerin werden“, sagt sie und hat sich für Sozial-Management im Fernstudium entschieden.

Neu im hauptamtlichen Team des Vereins Lebenshilfe ist seit einigen Monaten auch Renske Venneker. Die gebürtige Niederländerin ist 2015 nach Hamburg gezogen und nun in den Südwesten, als Ergotherapeutin bei der Leonberger Lebenshilfe. „Nach meinen Studium habe ich im Förder- und Betreuungsbereich gearbeitet. schon immer hat mich die Arbeit mit Menschen mit Behinderung interessiert und begeistert“, sagt Renske Venneker.

Entlastung für die Familien

Ihr Aufgabengebiet ist die Schülerbetreuung nach dem Unterricht. Dabei begleitet sie an den Nachmittagen etwa 30 Kinder in der Karl-Georg-Haldenwang-Schule und in ihren Kooperationsklassen. Die Ergotherapeutin koordiniert auch den familienentlastenden Dienst. Der übernimmt die Betreuung, Pflege und Freizeitgestaltung des Familienmitglieds mit Behinderung.

Die Einzelbetreuung wird hauptsächlich durch die rund 200 ehrenamtlichen Mitarbeiter gestaltet, die von der Lebenshilfe geschult und begleitet werden. Dazu zählen auch jene Angebote, die Menschen mit Behinderung eine größere Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglicht.