Weil in der Spitalschule der Platz knapp ist, wird der Einzugsbereich für die Grundschüler geändert.

Leonberg - Die gute Nachricht heißt: Bis zum Schuljahr 2022/2023 wird es in Leonberg 340 mehr Grundschüler geben als die gegenwärtigen 1524. Das geht aus dem Bericht hervor, den das zuständige Amt für Jugend, Familie und Schule jüngst dem Gemeinderat unterbreitet hat.

 

Den stärksten Zuwachs wird die Mörikeschule in Eltingen erfahren von heute 197 auf 273 Schüler (38,5 Prozent), sowie die Grundschule Höfingen von 208 auf 287 (37,9 Prozent) und die Spitalschule von 318 auf 400 Schüler (25,7 Prozent). Der geringste Zuwachs wird in der August-Lämmle-Schule erwartet, von 255 auf 262 Grundschüler (2,3 Prozent).

Die erste Schule, in der es richtig eng wird, ist die Spitalschule in der Leonberger Altstadt. Hier ist bereits jetzt die Raumsituation angespannt und in diesem Jahr steht auch noch eine grundlegende energetische Sanierung der Fassade und der Fenster an. Denn in zahlreichen Räumen zieht es mächtig. Erste Berechnungen haben ergeben, dass dafür etwa 4,5 Millionen Euro aufgewendet werden müssen.

Der Schulweg wird nicht länger

Für die für das kommende Schuljahr prognostizierten Erstklässler fehlen in der Spitalschule die notwendigen Klassenzimmer. Vor diesem Hintergrund hat sich das Schulamt den Segen des Gemeinderates geholt, den Einzugsbereich der Spitalschule zu ändern. Die Kinder aus der Gartenstadt (nördlich der Glems und südlich der Rutesheimer Straße) werden künftig in der Schellingschule eingeschult.

Die Grundschule Schellingschule kann somit stabil als dreizügige Ganztagsschule starten. Hier besuchen gegenwärtig von den 175 Grundschülern 76 die Angebote der Ganztagsschule, von denen 25 zusätzliche Betreuungszeiten in Anspruch nehmen. Weitere 42 Kinder werden über die Verlässliche Grundschule betreut. Diese Neuentwicklung bringt es mit sich, dass die Spitalschule als bis zu 3,5-zügige Grundschule geführt werden kann. Durch die Änderung des Einzugsbereichs von der Spital- zur Schellingschule bleibe die Entfernung zur Schule für die Kinder insgesamt gleich, haben die Mitarbeiter des städtischen Schulamtes ausgerechnet.

In der Schellingschule stehen in den kommenden Jahren erhebliche Änderungen an. Im Mai 2016 hatte das Regierungspräsidium Stuttgart der Stadt mitgeteilt, dass die Werkrealschule der Schellingschule mit Ablauf des Schuljahres 2015/2016 aufgehoben wird. Die noch bestehenden Werkrealschulklassen werden bis längstens Ende des Schuljahres 2019/2020 auslaufend weitergeführt.

Mit Beginn des Schuljahres, ab dem hier keine Klassen der Sekundarstufe I mehr unterrichtet werden, ist die Schellingschule eine reine Grundschule. In diesem Zusammenhang können vom Schuljahr 2017/2018 an, also in diesem Herbst, sämtliche Grundschulkinder im Hauptgebäude unterrichtet werden. Das ist auch dann möglich, wenn die Grundschule drei Klassenzüge hat.

Der Anbau der Schellingschule, in dem 2006 eine Cafeteria mit Mittagessen eingerichtet wurde, verfügt auch über gut sanierte Fachräume. Diese sollen nun anderweitig genutzt werden und zwar sollen sie von Herbst an für die Sekundarstufe I der benachbarten Gerhart-Hauptmann-Realschule zur Verfügung stehen.

Am Raumkonzept wird gearbeitet

Diese neue Raumverteilung hat den Vorteil, dass die Gerhardt-Hauptmann-Realschule ihre Kapazität auf vier Züge erweitern kann. Das auch vor dem Hintergrund, dass gegenwärtig 22 Leonberger Schulkinder die Realschule in Rutesheim besuchen. Derzeit erarbeitet die Schulverwaltung gemeinsam mit der Schulleitung der Gerhart-Hauptmann- Realschule ein Konzept, wie die Räume künftig genutzt werden können.