Inzwischen haben Philipp Heckel und Frank Haak die Werkzeuge abgeladen und entfernen den lockeren Belag aus dem etwa einen Meter breiten und zwei Meter langen Schlagloch. Viel reden die sechs aus dem eingespielten Team nicht, jeder weiß genau um seine Aufgaben und jeder Handgriff sitzt. Ein Versuch zu sprechen, wäre auch vergebene Liebesmüh, denn entweder versteht man das Wort des Gegenübers nicht oder er brüllt einen an, weil er in der Lücke zwischen zwei vorbeibrausenden Lastwagen nicht schnell genug den Stimmpegel gesenkt hat. Die Schadstelle in der Autobahn ist etwas mehr als fünf Zentimeter tief. „Das reicht für einen gehörigen Schlag, wenn da ein Auto durchfährt“, sind sich Heckel und Haak einig. Uwe Bürger hat mittlerweile ein Gebläse geschultert und pustet damit jedes Körnchen des zerbröselten Belags weg. Dann rückt Daniel Schöneck mit der Gasflasche und einem Gasbrenner an. „Die Stelle muss gut getrocknet und erwärmt werden, wenn wir das Kaltmischgut auftragen“, erklärt Gerhard Schober, bevor er und Andrea Albrecht die Masse gleichmäßig mit den Schaufeln verteilen.

 

Die zierliche Frau ist die einzige Straßenwartin der Autobahnmeisterei. Die gelernte Zahnarzthelferin hat vor zehn Jahren den Lkw-Führerschein gemacht und war bis vor anderthalb Jahren Fahrerin beim Tiefbauamt. „Doch dann habe ich mich entschlossen, eine verwaltungseigene Prüfung abzulegen, weil ich zur Autobahnmeisterei wollte, das ist viel interessanter“, findet Andrea Albrecht. Mit der Kehrmaschine die Autobahn reinigen, die Standspur pflegen, die Abwasserschächte reinigen, die Schlaglöcher flicken, die Mäharbeiten im Sommer und der Winterdienst in der kalten Jahreszeit und was sonst noch alles zum Unterhalt der Autobahn gehört, das sei für sie der richtige Job. „Das ist abwechslungsreich und setzt ein gut eingespieltes Team voraus“, ist Andrea Albrecht überzeugt. Der Kolonnenchef Gerhard Schober und auch die anderen in seinem Team nicken zustimmend.„Sonst wäre ich selbst auch nicht seit fast 40 Jahren dabei“, meint der 64-Jährige.

Die Arbeit ist inzwischen beendet. „Das ist aber nichts Endgültiges, wir haben das Schlagloch nur geflickt, im Frühjahr wenn die Temperaturen über 20 Grad Celsius steigen, wird eine Fachfirma den Belag abtragen und erneuern“, erläutert Gerhard Schober. Der Rest seines Teams ist mittlerweile in die orangefarbenen Fahrzeuge eingestiegen. „Wir haben noch eine Schadstelle auf der anderen Seite des Westanschlusses zu richten. Dann geht es hinunter auf die A 81 in Richtung Heilbronn.“