Der Ramtel-Kreisverkehr muss bleiben, fordern Bürger wie Politiker. Von 140 Befragten Bürgern in Gerlingen wollte keiner zurück zur Ampelregelung. Und der Leonberger OB Schuler fordert, dass der gute Verkehrsfluss erhalten bleibt.

Leonberg/Gerlingen - Leonberg/Gerlingen - Die einen gehen auf den Markt zu den Leuten, die anderen heben das Thema mit Anfragen im Landtag auf die Ebene der Landespolitik. Die Anordnung des Regierungspräsidiums Stuttgart (RP) vom 14. Oktober, dass der provisorische Kreisverkehr zwischen Gerlingen und Leonberg am Ramtel-Abzweig wegen zu vieler Unfälle abzubauen ist, hat einen Sturm der Entrüstung ausgelöst. Jetzt schalteten sich vier Landtagsabgeordnete ein: Konrad Epple und Sabine Kurtz (CDU) setzen sich ebenso für einen endgültigen Kreisverkehr an dieser Stelle ein wie Markus Rösler und Bernd Murschel (Grüne).

 

Anfang nächster Woche, heißt es im Rathaus Leonberg, soll der „Playmobil-Kreisel“ Geschichte sein, dann wird die Ampelanlage wieder aktiviert. Dies erbost die Menschen, denn wegen der Ampel gab es früher ständig Staus in beide Richtungen.

Zwei Provisorien wegen Bauarbeiten

Der „Playmobil-Kreisel“ an der Stuttgarter Straße war im Sommer 2014 ebenso eingerichtet worden wie ein zweiter provisorischer an der Einfahrt zur Gerlinger Waldsiedlung. Beide Provisorien wurden geschaffen, als die Hauptdurchfahrstraße in Leonberg und die Hauptkreuzung an der Schillerhöhe wegen Bauarbeiten gesperrt werden mussten. Das Provisorium an der Waldsiedlung wurde nach dem Ende der Baustellen wieder abgebaut, das an der Ramtel-Kreuzung blieb bestehen. So einigten sich die Rathausspitzen in Leonberg und Gerlingen, sie hatten ihre Gemeinderäte hinter sich. Doch die Aufsichtsbehörde, das RP, erkannte wegen gut einem Dutzend Unfällen mit Sachschaden einen „Unfallschwerpunkt“ und verfügte die Rückkehr zur Ampelregelung.

Doch die will niemand. Um ganz sicher zu sein, hat die Gerlinger CDU Wochenmarktbesucher angesprochen. Das Ergebnis: 140 Befragungen, „und 140 Stimmen für den Kreisel“, so der Fraktionschef Christian Haag. Die anderen Fraktionen sind derselben Meinung. Der Gerlinger Bürgermeister Georg Brenner begrüßt die Reaktionen. Sein Auftrag sei es, sich für einen endgültigen Kreisel einzusetzen.

Verkehrsfluss muss gesichert sein

„Wir erwarten eine Lösung, die mindestens einen so guten Verkehrsfluss aufweist, wie der provisorische Kreisel“, sagt der Leonberger OB. „Die Stadt verschließt sich einer finanziellen Beteiligung nicht. Aber bei einer Landesstraße ist zuerst das Land gefordert, zudem liegt der Kreisel auf Gerlinger Gemarkung.“ Die Aufforderung, das Provisorium abzubauen, sei von Kreis Ludwigsburg und RP gekommen. Eine Option wäre, dass das Verkehrsministerium als Fach- und Rechtsaufsicht den Vollzug aufschiebt und das Provisorium optimiert. „Das wäre im Sinne der Glaubwürdigkeit, dass Bürgerbeteiligung ernst genommen wird“, so Bernhard Schuler. kwa/arno