Leonberger Gemeinderat macht den Weg frei für neue Wohnungen in Warmbronn mit einem speziellen Angebot für Senioren.

Für die einen ist es ein Naturkleinod, das unangetastet bleiben muss, für die anderen eine gut gelegene Fläche, die sich hervorragend eignet, um die Wohnungsnot zu linden. An dem Bereich „Hinter den Gärten“ im Leonberger Stadtteil Warmbronn scheiden sich die Geister.

 

Doch jetzt sind die Weichen für jene gestellt worden, die sich mehr Platz für Wohnbebauung wünschen. Der Leonberger Gemeinderat hat grünes Licht für ein Quartier am Ortsrand von Warmbronn gegeben. Auf 2,1 Hektar sollen Wohnungen in verschiedenen Preisbereichen entstehen – von hochwertig bis bezahlbar. Ein zentrales Element in den Planungen sind Räumlichkeiten, die für betreutes Wohnen geeignet sind.

Arzt und Apotheke in der Nähe

Dies ist Christiane Hug-von-Lieven besonders wichtig. Schon seit gut 13 Jahren kämpft die SPD-Stadträtin, die sich in Warmbronn vielfältig engagiert, dass im Bereich „Hinter den Gärten“ eine solche Anlage entsteht. Die Lage ist in ihren Augen für ältere Menschen ideal: Ob Arztpraxis, Apotheke, Bäckerei, Bücherei oder Gemeindehaus – alles ist in fußläufiger Nähe. Und dass nicht nur in der Leonberger Kernstadt Wohnraum knapp ist, sondern auch in Warmbronn, darauf weist die Kommunalpolitikerin schon seit langer Zeit hin.

Umso zufriedener war Hug-von-Lieven jetzt, als der Gemeinderat mit großer Mehrheit den Weg für das neue Quartier mit großer Mehrheit frei gab. Und wies gleich noch auf einen weiteren Aspekt hin: Der unterirdisch verlaufende Hirschgraben kommt durch die Arbeiten wieder an die Oberfläche.

Weitaus weniger glücklich gestimmt waren die Grünen, die eine Bebauung des Bereichs „Hinter den Gärten“ stets abgelehnt haben. „Es ist die schlechteste aller möglichen Flächen“, kritisierte der Fraktionschef Bernd Murschel. „Teile davon liegen in einem Überschwemmungsgebiet.“ Das mache das Bauen dort richtig teuer. Auch der Eingriff in die Natur sei erheblich.

Warnung vor Hochwassergefahr

Die Gemeinderatsfraktion der Grünen und die Ratsgruppe „Salz“, die ebenfalls gegen das Baugebiet ist, liegen damit auf Linie der Anwohnerin Christa Strecker, die sich mehrfach öffentlich gegen das geplante Quartier ausgesprochen und vor den Gefahren bei Hochwasser gewarnt hatte.

Doch die übergroße Mehrheit räumt dem Bedarf an Wohnungen und den Angeboten für betreutes Wohnen klare Priorität ein.