Nach einem halben Jahr findet ein Vorschlag der Stadtverwaltung endlich Zustimmung im Höfinger Ortschaftsrat. Ausschlaggebend ist ein neues Wohnprojekt, welches in direkter Nachbarschaft entstehen soll. Damit ergeben sich mehr Gestaltungsmöglichkeiten.

Leonberg - Was lange währt wird endlich gut? Das kann man nur hoffen im Falle der Höfinger Rampe. Denn mittlerweile zieht sich die Debatte um einen besseren Zugang für Rollstuhlfahrer und Kinderwagenschieber von der Hirschlander zur Ulmenstraße schon ein halbes Jahr durch die Gremien.

 

Die Stadt hatte aus Kostengründen darauf verzichten wollen. Der Höfinger Ortschaftsrat hatte sich mit seiner Forderung jedoch durchsetzen können und gleich noch eine weitere Debatte über einen Treppenneubau entfacht. Die ersten Entwürfe waren aber auf wenig Gegenliebe gestoßen.

Nun ist wieder Bewegung in die Sache gekommen. Und wie so oft, weil ein neuer Mitspieler auf den Plan getreten ist. In diesem Fall die Firma Wüstenrot. Diese will an der gleichen Straßenverbindung, nur südlich davon, ein L-förmiges Mehrfamilienhaus mit zwölf Wohnungen errichten. Die Pläne sind so weit fortgeschritten, dass sich jetzt die Stadt damit befasst.

Für 1875 Euro will sie nun 75 Quadratmeter des Wüstenrot-Grundstücks erwerben. Neben zusätzlichen Parkplätzen entlang der Hirschlander Straße gewinnt sie so zusätzlichen Spielraum für die Treppe.

Der favorisierte Entwurf, der im Ortschaftsrat nur auf eine Gegenstimme stieß, sieht wie folgt aus: Die Rampe, die einem liegenden V ähnelt, kann realisiert werden und ein alter Baum erhält eine schöne Einfassung. Dafür muss die bisherige, abgeknickte Treppe weichen. Stattdessen wird eine neue gebaut, die zweigeteilt ist. Von der Ulmenstraße führen Stufen hinunter Richtung Bushaltestelle und Fußgänger-Ampel. Damit die Kinder der benachbarten Grundschule aber davon abgehalten werden, direkt auf die Straße zu rennen, ist der zweite Treppenteil versetzt angeordnet.

Besonders dieses Detail war den Höfinger Räten wichtig gewesen und hatte zu intensiven Debatten mit dem Planungsamt geführt. Ursula Schmidt (FDP), die als Einzige gegen den Entwurf stimmte, gab sich enttäuscht. „Wenn die Kinder auf der linken Seite der Treppe runter laufen, können sie immer noch gerade aus durch laufen.“ Sie sei zu einer Zeit nach Höfingen gezogen, als jene Treppe noch gerade gewesen sei und dann aus Sicherheitsgründen abgeknickt gebaut wurde. „Jetzt muss die Sicherheit für städtebauliche Schönheit zurückstecken.“ Planungsamtschef Peter Mauch erklärte, dass im Zuge des Umbaus auch die Ulmenstraße zur Hirschlander Straße hin abgesenkt und die neue Treppe gar nicht mehr so hoch werde wie die bisherige. Claudia Nowack (Freie Wähler) tat sich „schon schwer mit dem Sicherheitsaspekt“. Letztlich hielt sie es dann aber wie die übrigen Räte, die der Meinung von Gerhard Weikinger (CDU) folgten. „Ich denke, dass die Bewegung durch den Versatz schon gebremst wird. Der Vorschlag ist ein Kompromiss, um die Sache endlich abzuschließen.“