Die inklusive Theatergruppe hat beim 50-Jahr-Jubiläum der Lebenshilfe und beim Agenda-Fest bereits ein breites Publikum begeistert. Nun tritt sie bei der Familienbildungsstätte auf.

Leonberg - Seit Frau Holle verstarb, ist ihr Mann, Herr Holle, für das Schneemachen im Winter zuständig. Aber leider klappt das überhaupt nicht, denn der, ein König übrigens, ist zu traurig. Er ist traurig, weil sein Sohn, der Prinz, traurig ist. Der wäre sooo gerne verliebt, findet aber keine Frau. Zum Glück gibt es die Oma Königin, die den beiden ordentlich den Marsch bläst und dafür sorgt, dass der Prinz endlich aktiv wird und sich eine Frau sucht.

 

Dieses Theaterstück, das den Titel „Frau Holle ist auch nur ein Mann“ trägt und im vergangenen Sommer speziell für das 50-Jahr-Jubiläum der Leonberger Lebenshilfe konzipiert worden war, wird am Freitag, 27. Januar, beim Jahresfest der Familienbildungsstätte noch einmal gezeigt. Beginn ist um 20 Uhr im Haus der Begegnung.

Jeder bringt seine Fähigkeiten ein

Doch wer sind die Schauspieler? Bei der Aufführung spielen Darsteller der 2016 gegründeten Theatergruppe der Lebenshilfe, der Bühne 16, des Vollmondtheaters der Volkshochschule und des Naturtheaters Renningen mit. Diese Theatergruppe nennt sich „Alle(s) dabei“. „Mit unserer Theatergruppe wollten wir zeigen, welche Fähigkeiten auch Menschen mit einer Behinderung entwickeln können“, sagt Elisabeth Kolofon im Rückblick. Sie ist bei der Lebenshilfe für Projekte verantwortlich.

Doch bei aller Begeisterung für das Theaterspielen habe sich schnell gezeigt, dass das Vorhaben allein mit Menschen mit einem Handicap nicht zu stemmen sei. So hat Kolofon bei den Laienbühnen in Leonberg und Umgebung angefragt. „Schnell haben die Bühne 16, das Vollmondtheater und das Renninger Naturtheater für eine gemischte Darstellertruppe zugesagt“, sagt die Projektleiterin erfreut.

Herausgekommen ist das erste Theater-Projekt dieser Art in Leonberg, darauf ist sie stolz. Anfangs seien zwar alle skeptisch gewesen, doch weil die Geschichte maßgeschneidert auf die Fähigkeiten und Vorlieben der Mimen sei, hätten sie sich mit großem Ehrgeiz in ihre Rollen hineingekniet. Die Regie übernahmen Annalies Müller, von der Bühne 16 und Lisa Milde, eine junge Theaterpädagogin aus Weil der Stadt, die die Theatergruppe der Lebenshilfe leitet.

Ein gutes Miteinander

„Das Ergebnis beim Jubiläumsfest der Lebenshilfe war so toll, dass wir auch vor einem Publikum aufgetreten sind, das weniger mit dem Thema Behinderung zu tun hat, bei der Lokalen Agenda“, sagt Elisabeth Kolofon. Das sei so gut aufgenommen worden, dass ein weiterer Auftritt gewagt werde. Ein weiteres Stück sei in Vorbereitung, verrät die Projektleiterin, man wolle zeigen, wie gut das Miteinander funktioniert.