Weil Leitungen verlegt wurden, hat der Starkregen den Belag aus Sand und Steinen weggespült. Doch schon nächste Woche soll die Staffel wieder komplett hergestellt sein.

Leonberg - Es sieht schwer verwüstet aus. Die insgesamt 200 Meter lange Treppe Am Bronnenberg im Teilort Höfingen, sie ist quasi nicht mehr da. Weggespült. Sand und Steine liegen unten auf der Straße. Der Starkregen am vergangenen Freitagabend hat ganze Arbeit geleistet, mag so mancher denken.

 

Auch wenn das Unwetter heftig war – so stark ist es nun auch wieder nicht gewesen. „Die Netze BW haben dort neue Stromleitungen verlegt“, erklärt Roger Roth, der Leiter des städtischen Tiefbauamtes. Das Unternehmen hatte deshalb die Treppenstufen abgebaut und die Strecke aufgegraben. Zum Zeitpunkt des Unwetters waren die neuen Kabel bereits in der Erde und mit Sand bedeckt. „Die Treppenstufen sollten in der kommenden Woche wieder gesetzt werden“, erklärt Roth weiter. Der Regen habe somit nur den Sand und kleinere Steine weggespült. „Das war also gar nicht so schlimm“, meint der Tiefbauamtsleiter.

Die Netze BW müsse die Kabel auf der Staffel von der beauftragten Baufirma nur wieder mit Sand bedecken lassen, die Stufen könnten nächste Woche wie geplant gesetzt werden. „Wäre die Treppe komplett gewesen, wäre das Wasser einfach hinunter gelaufen und gar nichts passiert“, ist sich Roger Roth sicher.

Nach dem Vorfall am Freitag haben sich Anwohner bei unserer Zeitung gemeldet. Sie beklagen, dass die Kanalisation in dem Bereich generell nicht ausreichend sei für solche Starkregen. Die Bedenken kann der Leiter des städtischen Tiefbauamtes nachvollziehen. „Wir können das Kanalsystem aber nicht auf Starkregen auslegen“, sagt Roth. Es gebe mehr Probleme, wenn die Rohre zu groß sind und es nicht genügend regne. Dann bildeten sich am tiefsten Punkt Ablagerungen, die aus dem Abwasser stammen, zum Beispiel Fäkalien.

„Das fängt dann schnell an zu stinken.“ Deshalb werde die Kanalisation nach einem sogenannten Bemessungsregen geplant, der nach festen Parametern berechnet wird. Dadurch ergebe sich eine Größe, bei der sich der Kanal durch gelegentliche Regenfälle selbst reinigen könne. „Und für alles andere sind wir bei jedem Rohr mindestens einmal im Jahr mit dem Spülwagen da“, erklärt Roger Roth.