Der französische Generalkonsul Gaël de Maisonneuve besucht das Johannes-Kepler-Gymnasium in Leonberg und würdigt das vielfältige Französisch-Angebot der Schule.
Ein Hauch Frankreich wehte durch das Johannes-Kepler-Gymnasium in Leonberg. Gaël de Maisonneuve, der französische Generalkonsul aus Stuttgart, war jüngst zu Gast und wurde mit großer Herzlichkeit empfangen. Schon beim Eintreffen wurde deutlich, wie intensiv sich die Schule auf diesen besonderen Besuch vorbereitet hatte. Den Auftakt machte die Klasse 6b mit einem kleinen Unterrichtsbesuch. Gekleidet in den Farben der Trikolore, mit Frankreich-Trikots oder Baskenmützen, stimmten die Schülerinnen und Schüler unter der Leitung ihrer Französischlehrerin Johanna Horst-Conrath ein französisches Lied an – ein musikalischer Willkommensgruß, der gleich zu Beginn die richtige Atmosphäre schuf.
Das JKG bietet seit 1978 Französisch als erste Fremdsprache ab Klasse fünf an und pflegt damit eine lange Tradition, die durch den Besuch von Gaël de Maisonneuve auf besondere Weise gewürdigt wurde. Schulleiter Roman Peters brachte es in seiner Begrüßung auf den Punkt: „Wir freuen uns, den Generalkonsul bei uns begrüßen zu dürfen. Der Besuch unterstreicht die deutsch-französische Freundschaft.“ Auch Leonbergs Oberbürgermeister Martin Cohn ließ es sich nicht nehmen, den französischen Gast persönlich willkommen zu heißen. Cohn und de Maisonneuve kennen sich gut – zuletzt begegneten sie sich bei einer Feier zum Élysée-Vertrag in Leonbergs französischer Partnerstadt Belfort. Der Vertrag aus dem Jahr 1963 gilt als Grundstein der deutsch-französischen Zusammenarbeit und wird bis heute als Symbol gelebter Freundschaft zwischen den beiden Ländern gefeiert.
Politische Diskussionen und Diplomübergabe
Im Anschluss kamen die älteren Schülerinnen und Schüler zu Wort. Die Jahrgangsstufe 1 hatte eine Fragerunde vorbereitet, selbstverständlich auf Französisch. Die Themen waren aktuell und politisch. Besonders das Erstarken rechter Kräfte in Deutschland und Frankreich, etwa durch den Rassemblement National, beschäftigte viele. Der Konsul zeigte sich beeindruckt vom Interesse und der Tiefe der Fragen. „Wir sind in einer schwierigen Zeit“, so de Maisonneuve. Gerade deshalb sei eine starke Beziehung zwischen Deutschland, Frankreich und den anderen europäischen Ländern wichtiger denn je. Bildung und Austausch seien ein entscheidender Baustein dafür.
Zum Abschluss des Besuchs stand ein feierlicher Moment auf dem Programm. Der Generalkonsul überreichte den Schülerinnen und Schülern das DELF-Zertifikat. Dabei handelt es sich um ein offizielles Sprachzertifikat, das vom französischen Bildungsministerium vergeben wird und weltweit als Nachweis fundierter Französischkenntnisse gilt. Es kann sowohl bei Bewerbungen für Studiengänge als auch im Berufsleben von großem Vorteil sein.
m Johannes-Kepler-Gymnasium hat das DELF-Diplom längst einen festen Platz. Alle Schülerinnen und Schüler der zehnten Klassen haben die Möglichkeit zur Teilnahme, die aus einer schriftlichen und einer mündlichen Prüfung besteht. „Die Teilnahmequoten sind immer recht hoch. Darauf sind wir sehr stolz“, erklärt Nicole Hudec, Lehrerin des Leistungsfachs Französisch. „Etwa 70 Prozent entscheiden sich jedes Jahr dafür“. Die gesamte Fachschaft freut sich über die rege Teilnahme, denn die französische Sprache hat es – neben Englisch – an vielen Schulen nicht immer leicht. Doch am JKG gelingt es, das Interesse und die Begeisterung für die französische Kultur, das Land und die Sprache nachhaltig zu fördern und auszubauen.