Die CDU-Nachwuchspolitiker messen dem öffentlichen Personenverkehr eine große Bedeutung bei

Leonberg - Zu mehr Engagement in der Diskussion um einen verbesserten Personennahverkehr ruft die Junge Union (JU) die Fraktionen des Gemeinderates auf. Dabei schont der Nachwuchs der Christdemokarten im CDU-Stadtverband auch die Vertreter der eigene Partei im Leonberger Stadtrat nicht.

 

Die gegenwärtige Diskussion zwischen SPD und der CDU-Fraktion zur Terminfindung für eine Klausurtagung zur Einführung eines Stadttickets sei nicht zielführend, heißt es in einer Stellungnahme der Jungen-Union. „Den Bürgern sind die Terminplanungen der Gemeinderatsfraktionen doch vollkommen egal. Sich hier nun gegenseitig den Schwarzen Peter zuzuschieben, bringt absolut gar nichts“, meint der JU-Finanzreferent Matthias Mischo.

Bedarf spätabends und am Wochenende

Die Junge Union Leonberg fordere daher alle im Gemeinderat vertretenen Fraktionen auf, zahlreich an der Klausurtagung am 13. Juli teilzunehmen. „Gerade für die junge Generation ist der öffentliche Nahverkehr von entscheidender Bedeutung. Wir sehen hier gerade bei den Verbindungen am Wochenende und am späten Abend noch großen Handlungsbedarf“, stellt der JU-Vorsitzende Tobias List fest.

„Wir erwarten von der CDU-Fraktion, dass sie dem Thema zukünftig einen höheren Stellenwert beimisst und vollzählig an der kommenden Klausurtagung teilnimmt“, lautet die Forderung aus der Jungen Union. Auch der CDU Stadtverband müsse das Thema intensiv diskutieren.

Das vorgeschlagene Stadtticket für 1,40 Euro begrüßt die Junge Union grundsätzlich. Der öffentliche Personennahverkehr müsse deutlich attraktiver werden. Dabei ist sicher eine Möglichkeit, die finanzielle Attraktivität zu erhöhen und ein solches Stadtticket einzuführen. „Die Klausurtagung ist wichtig, um die Finanzierbarkeit zu prüfen. Dennoch wird eine einfache Vergünstigung nicht der Weisheit letzter Schluss sein“, meint der JU-Vorsitzende.

Verbindungen neu strukturieren

Der Fokus solle vielmehr auf der Neustrukturierung der Verbindungen liegen. „Davon profitieren dann auch alle Bürger, die regelmäßig mit Bus und Bahn unterwegs sind und eine Monatskarte oder Jahreskarte haben“, meinen die Jungpolitiker. Nach 23 Uhr komme man vom Leonberger Kino nicht mehr in die Teilorte. Nach Warmbronn ist man auf das Auto oder ein Taxi angewiesen. „Da hilft ein günstiger Tarif bei gleichbleibenden Verbindungen überhaupt nichts“, bemängelt Mischo. „Auch innerhalb der Kernstadt müssen wir über zusätzliche Verbindungen reden“, meint List. Die Linie 651 vom Ezach nach Höfingen zum Beispiel fahre Samstags nur stündlich und Sonntags überhaupt nicht.

„Gerade Jugendliche, die kein eigenes Auto haben, benötigen zusätzliche Möglichkeiten der Mobilität.“ Das müsse auch nicht zwingend der Nahverkehr sein, genauso könne man über einen massiven Ausbau des Carsharing-Angebotes oder die Anschaffung von E-Scootern reden. Dieses Angebot der Stadtwerke Stuttgart hat sich in den vergangenen Monaten als erfolgreich erwiesen. Bei Studenten sei das E-Scooter-Sharing in Stuttgart sehr beliebt.

Hohe Ziele für die Kommunalwahl

Für die Kommunalwahl 2019 hat sich die JU viel vorgenommen, denn sie will die CDU-Gemeinderatsfraktion durch neue Ideen und einen Perspektivenwechsel deutlich verjüngen. Was auch anderen Fraktionen gut tun würde, meint die JU. Ihr Ziel ist es, nicht nur breit in der CDU-Liste vertreten zu sein, sondern auch Spitzenplätze für junge Kandidaten zu gewinnen.

„Wir können zehn junge Kandidaten aufstellen, also fast ein Drittel der gesamten CDU-Liste mit motivierten, engagierten und inhaltlich starken JUlern besetzen, die Leonberg voranbringen“, hatte der Vorsitzende Tobias List jüngst auf einer Vorbereitungs-Klausur für die Kommunalwahl versprochen.