Das Kinderhaus am Stadtpark nimmt die Kids vom Haldengebiet in der Zeit auf, in der das neue Gebäude gebaut wird. Ein städtischen Bustransport zum neuen Domizil wird es aber nicht geben.

Leonberg - Wenn von April an das alte Gebäude des Haldenkindergartens abgerissen und ein neues errichtet wird, werden die Kleinen im frisch fertiggestellten Kinderhaus am Stadtpark untergebracht. Anders als von einigen Eltern gehofft wird es dann aber keinen Bustransport zum Interimsstandort geben. Das teilte die Stadt Leonberg auf Anfrage mit. „Wir gehen davon aus, dass dies wahrscheinlich nicht möglich sein wird“, sagt dazu die Pressesprecherin der Stadtverwaltung, Undine Binder-Farr.

 

Hauptgrund dafür seien die unterschiedlichen Betreuungsformen, die angeboten werden. Vom Regel- über den Ganztagskindergarten bis zu verlängerten Öffnungszeiten ist alles dabei. „Es ist unwahrscheinlich, dass wir einen gemeinsamen Nenner finden. Die Eltern bringen ihre Kinder zu unterschiedlichen Zeiten“, erklärt Binder-Farr. Ein Shuttle-Bus, der am Morgen und Nachmittag mehrfach hin und her fährt, sei nicht drin. „Im Verhältnis zum Aufwand ist das nicht sinnvoll.“

Die Mitarbeiter hätten außerdem die Erfahrung gemacht, dass viele Eltern ihren Nachwuchs ohnehin mit dem Auto zum Kindergarten bringen. „Das Einzugsgebiet geht ja teilweise bis zum Engelberg hoch. Wir gehen also davon aus, dass diese Eltern ihr Kind auch weiter zum Kindergarten fahren können“, sagt die Pressesprecherin. Derzeit sei man dabei, die Eltern diesbezüglich zu befragen. Dies soll bis Ende Januar abgeschlossen sein. Bei Härtefällen will sich die Stadt jedoch eine Hilfe einfallen lassen. „Wir werden dann nach Lösungen suchen, die angemessen, bedarfsgerecht und praktikabel sind für Eltern und Kinder“, kündigt Undine Binder-Farr an.

Der ebenfalls von einigen Eltern geforderten Interimslösung nahe dem jetzigen Kindergartengebäude erteilt die Stadt eine Absage. „Wir haben in der Nähe keinen Standort, der sich für den viergruppigen Kindergarten eignet.“ Der nächstgelegene Spitalhof-Kindergarten sei vollbelegt. Einige Eltern versuchten zwar, ihr Kind dort anzumelden. „Aber wir haben keine Kapazitäten dafür, es gibt immerhin festgelegte Betreuungsschlüssel“, erklärt die Pressesprecherin. Zudem gebe es für die Kinderbetreuung feste Gebietszuschnitte.

Der Haldenkindergarten ist eines von drei Neubauprojekten der Kinderbetreuung in diesem Jahr in Leonberg. Das alte Gebäude ist für zusätzliche Krippengruppen zu klein. Bis zum Kindergartenjahr 2015 werden hier weit mehr als 30 Plätze für Drei- bis Sechsjährige benötigt, Krippenplätze sowie Angebote für eine Ganztagsgruppe noch nicht eingerechnet. Im Frühjahr wird das alte Gebäude abgerissen, vom Sommer an soll der Neubau hochgezogen werden, damit alles bis September 2015 fertig ist. 3,4 Millionen Euro soll der neue Kindergarten kosten, in dem bis zu 125 Kinder Platz finden sollen. 15 der Plätze sind als Krippenplätze geplant.

Ebenfalls im kommenden Jahr wird der Elly-Heuss-Knapp-Kindergarten neu gebaut. Außerdem soll mit dem neuen Kindergarten „Ezach III“ begonnen werden. Damit geht der Ausbau der Kinderbetreuung, der die Stadt mehr als 20 Millionen Euro kosten wird, unvermindert weiter.