Die Kirchengemeinde St. Johannes der Täufer bekommt einen neuen Bus vom Bonifatiuswerk.

Leonberg - Fast 16 Jahre hatte der von einer Firma gespendete VW-Bus in der katholischen Kirchengemeinde St. Johannes der Täufer in Leonberg treue Dienste geleistet. Ein Unfall, bei dem der Bus einen Totalschaden erlitt, besiegelte das Aus für das Fahrzeug, das in der Gemeinde vor allem in der Jugend- und Seniorenarbeit intensiv eingesetzt wurde. „Das hat richtig ein Loch bei uns reingerissen“, schildert Kirchenpflegerin Petra Ensdorf die Stimmung in der Kirchengemeinde.

 

Noch einige Extras dazu gekauft

Doch dann bekam sie einen Tipp von einer Frau aus der Sternsingergruppe. „Sie hat mir erzählt, dass eine Gemeinde in Schönaich einen neuen Bus vom Bonifatiuswerk bekommen hat“, berichtet die Kirchenpflegerin. Sie recherchierte im Internet und fand heraus, dass das Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken in Paderborn tatsächlich sogenannte Boni-Busse für Kirchengemeinden zur Verfügung stellt. „Die einzige Bedingung war, dass die Anzahl der Katholiken an der jeweiligen Bevölkerung unter 20 Prozent liegt“, erklärt Petra Ensdorf.

Die Kirchenpflegerin besorgte sich die Zahlen und stellte fest, dass dies auf Leonberg tatsächlich zutrifft. Mitte Mai stellte sie einen entsprechenden Antrag beim Bischöflichen Ordinariat in Paderborn, knapp zwei Wochen später bekam sie einen positiven Bescheid vom Bonifatiuswerk.

Zwei Drittel des Gesamtpreises von 30 000 Euro wurde vom Bonifatiuswerk übernommen, ein Drittel musste die Leonberger Kirchengemeinde selbst aufbringen. „Tatsächlich haben wir aber nicht nur 10 000, sondern 15 000 Euro investiert, da der Bus in seiner Grundausstattung doch relativ nüchtern daher kommt“, erläutert die Kirchenpflegerin.

Der Boni-Bus von St. Johannes der Täufer hat als Extras nunmehr eine Anhängerkupplung, eine Klimaanlage, Zentralverriegelung und zusätzliche Kameras für einen Parkpiloten. „Diese Zusatzausstattungen waren uns wichtig, da der Bus bei uns wirklich häufig zum Einsatz kommt“, erklärt Petra Ensdorf.

Rund 600 Boni-Busse auf deutschen Straßen unterwegs

Beispielsweise richte die Gemeinde beim Projekt „Nacht der offenen Kirchen“ stets einen Pendelverkehr ein. „Und für unsere St. Martins-Aktion im Reiterstadion muss auch immer unheimlich viel Material transportiert werden, damit ein Event dieser Größe stattfinden kann“, gibt sie ein weiteres Beispiel.

Die Kirchenpflegerin ließ es sich im Übrigen nicht nehmen, den neuen Boni-Bus höchstpersönlich in Paderborn abzuholen. Das Bonifatiuswerk vergibt jedes Jahr 45 solcher rapsgelber Fahrzeuge in die deutsche Diaspora und in die baltischen Länder. Insgesamt fahren in Deutschland etwa 600 Boni-Busse. „Wir wollen das Glaubensleben von katholischen Christen unterstützen“, erklärt Thomas Twents, Abteilungsleiter für die Boni-Bus-Projekte in Paderborn. Man schaue sehr bewusst auf die sich verändernde Situation von Kirche in der Gesellschaft. „Wir ziehen uns aber nicht in ein Schneckenhaus zurück, sondern gestalten die Gesellschaft aktiv mit“, so Twents.