Zwei Tage lang feiern die Warmbronner Kleintierzüchter in den Talwiesen ihr Sommerfest.

Leonberg - Sie sind ziemlich niedlich, die kleinen weißen Kaninchen mit dem samtweichen Fell und die jungen Hühner mit ihren flauschigen Federn. Klar, dass sich nicht nur Erwachsene für diese Tiere erwärmen, sondern auch Kinder und Jugendliche, und zwar nicht nur als Bewunderer, von denen es bei der Jungtierschau des Kleintierzüchtervereins Warmbronn am Wochenende reichlich gab, sondern auch als Züchter selbst.

 

Die neunjährige Amanda beispielsweise hat ihre jungen Hühner mit in die Gemeinschaftsanlage des Vereins in den Talwiesen gebracht – Seidenhühner und die Zwergvariante davon. Normalerweise hat sie ihre zehn Tiere bei sich zu Hause. Kaninchen mag sie nicht so gern, sagt sie, aber Hühner seien etwas Besonderes. Und ihre Mutter zeigt ihr, wie das mit dem Züchten geht, das ist dann doch noch etwas schwierig zu erklären. Aber dass sie die Hühner immer füttern, rauslassen und den Stall ausmisten muss, ist ja klar.

Mit Tieren aufgewachsen

Frank Frühwald wird da schon konkreter. Der 16-Jährige ist von klein auf mit Tieren aufgewachsen. Schließlich züchtet sein Vater Peter Frühwald selbst Kaninchen. Der ist seit 25 Jahren Vorsitzender des Vereins, einer von 18 im Kreisverband Leonberg. Im gesamten Bereich des Altkreises Leonberg gibt es 14 Jugendgruppen mit 168 Mitgliedern, in Warmbronn sind es 14 Jugendliche. Frank Frühwald hat sich auf große Kaninchen spezialisiert – Deutsche Widder heißt die Rasse. „Ich finde die Schlappohren so toll“, sagt er.

Ein externer Preisrichter hat am Morgen der Tierschau die Kaninchen begutachtet. Das Urteil für Franks Deutsche Widder lautet schon auch mal „sehr gut“. Das freut den Jugendlichen, der erzählt, wie viel Arbeit die Tiere auch machen. Die Pflege des Fells gehört dazu, das Schneiden der Krallen, Futter – weitgehend von den eigenen Wiesen – besorgen. Und dann natürlich die Zucht selbst. „Man muss genau schauen, welches Tier man mit welcher Häsin zusammentut“, so Frank Frühwald. Vieles habe er von seinem Vater gelernt.

Vom Deutschen Widder bis zu den Farbenzwergen

„Ohne Hasen könnte ich es mir gar nicht mehr vorstellen“, so der Realschulabsolvent, der demnächst mit einer Ausbildung beginnt. Und wenn er abends mal mit seinen Freunden ausgehen will, übernimmt schon auch mal der Vater das Füttern der Schlappohren. Durch die Veranstaltungen im Kreisverband Leonberg habe er Jugendliche von anderen Vereinen kennengelernt, die auch zu Freunden geworden seien, erzählt er.

56 Mitglieder hat der 1934 gegründete Kleintierzüchterverein mit der Kennnummer Z 249, wobei das Z für den Landesverband Württemberg-Hohenzollern steht. Im Warmbronner Ortsverband würden derzeit mehr Hühner als Kaninchen gezüchtet, sagt Peter Frühwald. Das Federvieh mache nicht ganz so viel Arbeit, außerdem lieferten sie auch noch Eier.

Für die Züchter lautet das Ziel, bestehende Rassen zu erhalten, auch in ihrer Vielfalt, erklärt der Vereinsvorsitzende. So züchten die Mitglieder eine Vielzahl verschiedener Rassen, von Deutschen Widdern bis Farbenzwergen bei den Kaninchen und von Australorps bis Ko-Shamo bei den Hühnern.