Rüdiger Beising, langjähriger Sprecher des Energiekreises Leonberg, Aufsichtsrat des Stromnetzvermarkters Leo-Energie und Initiator sowie Geschäftsführer von drei Solarstromanlagen mit Bürgerbeteiligung, feiert an diesem Sonntag seinen 70. Geburtstag.

Leonberg -

 

Wenn Rüdiger Beising über die Nutzung von erneuerbaren Energien in Leonberg plaudert, dann schwingt ein gewisser Stolz in seiner Stimme mit. Er sagt, dass die Stadt eine Vorreiterrolle im Landkreis innehabe. Dass der unermüdlich für den Klimaschutz kämpfende Jubilar einen nicht geringen Anteil an der nachhaltigen Entwicklung hat, das verschweigt er bescheiden. Schließlich setzt der langjährige Sprecher des Energiekreises, Aufsichtsrat des Stromnetzvermarkters Leo-Energie und Initiator sowie Geschäftsführer von drei Solarstromanlagen mit Bürgerbeteiligung in der Stadt, alles daran, Leonberg fit für die Energiewende zu machen.

Ein Genosse, der als „Grüner“ verschrieen war

Beruflich startete er mit der Anstellung als erster Umweltbeauftragter der Energieversorgung Schwaben (EVS) in Stuttgart, aus der in den 90er Jahren der Energiekonzern EnBW hervorging. Der intern als „Grüner“ verschrieene Leonberger hatte anfangs keinen leichten Stand. Doch weil seine Umstrukturierungen nicht nur umweltfreundlich waren, sondern auch noch Betriebskosten einsparten, brachte er seine Kritiker schnell zum Verstummen. Hart in der Sache, freundlich im Ton versuchte er später auch als Leiter der Umweltabteilung bei der EnBW, das Thema regenerative Energien in den Fokus zu rücken.

Ein Höhepunkt seiner beruflichen Karriere sei die Reise als Vertreter der deutschen Elektrizitätswirtschaft zu der denkwürdigen Uno-Weltklimakonferenz im japanischen Kyoto im Dezember 1997 gewesen. „Dass am Ende der zähen Verhandlungen doch noch was rausgekommen ist, das war schon sehr bewegend“, sagt der 70-Jährige, der auch ein Jahr später dem Klimagipfel in Buenos Aires beiwohnte.

Zeit zum Däumchendrehen blieb Beising auch nicht im Vorruhestand. Neben den Aufgaben als Energieexperte gestaltet er seit 2011 als SPD-Gemeinderat die Politik in der Stadt mit. „Das soziale Engagement der Partei und die Friedenspolitik von Willy Brandt haben mich schon als Schüler zu den Jusos gebracht“, erzählt er.

Mineralien sind bis heute seine Passion

Beising mit Frau und Tochter verschlug es 1977 nach Leonberg. Ursprünglich stammt der Jubilar aus dem badischen Oberkirch und wuchs mit einem Zwillingsbruder in Ettlingen auf. Das Chemie- und Mineralogie-Studium in Karlsruhe schloss er mit Promotion ab. „Für Mineralien hegte ich schon als Kind großes Interesse“, erklärt der Jubilar. Inzwischen lasse er aber den Hammer ruhen und beschränke sich auf den Besuch von Mineralienbörsen.

Wenn es nach Beising geht, ist mit Politik noch lange nicht Schluss. Im Mai kandidiert er erneut bei der Kommunalwahl. „Als Rentner habe ich schließlich Zeit, die zahllosen Drucksachen zu studieren“, erklärt der Jubilar und grinst. Seinen Geburtstag feiert er im engsten Familienkreis.