Der Energiekreis Leonberg gibt jeden Monat wertvolle Tipps zum Strom- und damit auch zum Geldsparen. Und das Angebot wird durchaus wahrgenommen – zum Beispiel von jungen Häuslebauern.

Leonberg - Die drei Fachleute in Sachen Energiefragen kommen ganz schön in Stress an diesem Abend. Rüdiger Beising, Axel Güth und Helmut Uebel haben zur Energie-Infosprechstunde eingeladen. Es sind viele Interessenten ins Bürgerzentrum gekommen. Kein Wunder, die Beratung ist kostenlos und herstellerunabhängig. Einmal im Monat bietet der Energiekreis Leonberg diese Informationsabende an. Die stehen dabei ganz im Zeichen der Solarenergie.

 

Eine Frau und ein junger Mann waren schon eine Woche vorher bei einem Fotovoltaik-Vortrag. Jetzt wollen sie sich konkret über die Möglichkeiten informieren, die die Solartechnik heute bietet. „Ich habe schon eine Solarthermie-Anlage auf dem Hausdach für Warmwasser und überlege, auf der Garage einige Solarzellen für die Stromerzeugung anzubringen. Jetzt frage ich mich, ob die Fläche dafür überhaupt ausreichend ist, vier mal acht Meter.“

Rüdiger Beising hat gute Nachrichten für die Besucherin aus dem Ezach: „Wenn das Garagendach sonnig genug ist, dann ist das kein Problem. Bei einer kleinen Anlage lohnt allerdings kein Puffer, da ist es besser, den Strom von vornherein ins Netz einzuspeisen“. Das bringt dann 12 Cent pro Kilowattstunde und ergibt rund 600 Euro Einnahmen im Jahr. Nach etwa zwölf Jahren hat man die Anschaffungskosten wieder drin. Beising rät, sich am besten zwei Angebote einzuholen. „Kommen Sie einfach mit den Angeboten vorbei, dann gehen wir sie gerne gemeinsam durch“, bietet er an.

Der junge Mann aus Leonberg, der als nächster mit der Beratung an der Reihe ist, hat schon ein konkretes Angebot für eine Solaranlage mit dabei und möchte jetzt wissen, ob alles in die richtige Richtung geht. Auch er war beim Photovoltaik-Vortrag und hatte bereits auf der Leomess Kontakt zum Energiekreis.

Der Energiekreis ist eine Arbeitsgruppe der Lokalen Agenda 21 in Leonberg. Es ist ein offener und unabhängiger Arbeitskreis in dem Bürger, Berater, Handwerker, Planer und Mitarbeiter der Stadtverwaltung ehrenamtlich zusammenwirken. Ziel ist es, durch Information und Mitarbeit an konkreten Projekten einen Beitrag zum Energiesparen und Klimaschutz zu leisten. Neben den möglichen Folgen der Klimaveränderung sind dem Arbeitskreis die Abhängigkeit von Öl und Gas vom Ausland, sowie die hohen Energiepreise ein Ansporn, durch gezielte Maßnahmen und Investitionen dazu beizutragen, unseren Energieverbrauch zu reduzieren.

Eine gute Möglichkeit dazu bieten auch Wärmepumpen. Helmut Uebel ist an diesem Beratungsabend als Elektroingenieur der Fachmann für das Thema. Bei ihm sitzt ein Mann aus Leonberg, der sich bereits für eine Luft-Wärmepumpe entschieden hat.

„Wir bauen ein neues Haus, da bietet sich das an“, sagt er. Jetzt geht es ihm nur noch darum, welche Art Pumpe in Frage kommt. Helmut Uebel fragt daher genauer nach, wie groß Haus, Keller und Garten sind. Denn es bieten sich zwei Gerätevarianten an. Reine Wärmepumpen für den Keller, hier braucht man aber einen großen Luftschacht, um Frischluft in die Pumpe zu leiten oder eine Split-Pumpe.

„Dazu rate ich meist“, so Uebel. „Dabei steht die Pumpe im Keller und der Ventilator draußen im Garten. Aber der Verdampfer macht natürlich Geräusche, da muss man bei der Platzierung auch auf die Nachbarn Rücksicht nehmen“. Aber hier hat Uebel auch einen Tipp parat: „Je größer der Verdampfer, desto leiser ist er.“