In der Zulassungsstelle ist der Ansturm auf die LEO-Kennzeichen am Montagmorgen ausgeblieben. Doch einige Frühaufsteher haben ihr Nummernschild persönlich reserviert

Leonberg - Montagmorgen, kurz vor acht, es stürmt und schneit. Startschuss für das LEO-Kennzeichen – zumindest für dessen Reservierung. In der Zulassungsstelle beim Leonberger Krankenhauses trudeln die ersten Anwärter auf das alte, neue Nummernschild ein. Um 8 Uhr öffnen die Schalter. Schlangen bleiben am ersten Reservierungstag aber aus.

 

Online gibt es dagegen eine beträchtliche Nachfrage. Das Landratsamt in Böblingen hatte ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die LEO-Reservierung ausschließlich im Internet erfolgen solle. „Um 14 Uhr haben wir bereits 825 Online-Reservierungen gezählt“, sagt Sandra Berghoff, die Pressesprecherin des Landratsamtes, „das ist eine große Zahl.“

Doch nicht alle LEO-Fans im Landkreis haben sich an die Internet-Vorgabe gehalten. „Es gibt Tage, an denen stehen die Leute schon vor 7 Uhr bei uns schon im Dutzend vor der Tür“, sagt Heike Baum von der Leonberger Zulassungsstelle. Komischerweise nicht so an diesem Montag. Der kleine Raum im Erdgeschoss des Personalwohnheims des Krankenhauses wirkt kurz nach 7 Uhr wie ausgestorben. Nur wenige Autofahrer sind gekommen. Ein Mann geht zum Schalter: „Ich will mein Auto ummelden“, sagt er, „ich würde mir gerne ein LEO-Schild sichern.“ Seinen Namen will er nicht nennen. „Eigentlich müsste ich jetzt ja arbeiten.“ Dabei ist es nicht einmal sein eigener Wille, der ihn noch im Dunkeln zur Zulassungsstelle treibt. „Mir wäre das Geld zu schade, aber meine Frau will unbedingt, dass ein „LEO“ an unseren beiden Wagen hängt.“

Die Kennzeichen mit den drei begehrten Buchstaben kann der gehorsame Ehemann am Montag noch nicht mit nach Hause nehmen. Die LEO-Kennzeichen müssen erst noch das Okay vom Bundesverkehrsministerium bekommen. „Ein genauer Termin steht dafür noch nicht fest“, sagt Julia Pieper, die Pressesprecherin des Landesverkehrsministeriums in Stuttgart. Ob die ersten LEOs noch in diesem Jahr auf die Straßen rollen werden, ist daher fraglich.

„Mir gefällt das Kennzeichen auch, doch ich bin zu sehr Schwabe. Das ist mir alles zu teuer und man braucht es ja nicht wirklich“, sagt der treue Ehemann, als er wieder vom Schalter kommt. „Vor zwei Wochen war ich ja schon einmal hier und habe mein neues Auto zugelassen.“ 2,60 Euro für die Reservierung und 10,20 Euro für das eigentliche Wunschkennzeichen schlagen für den Familienvater jetzt pro Wagen zu Buche. Dazu kommt bei einem Wagen, der bereits zugelassen ist, eine sogenannte Umkennzeichnungsgebühr von 27,40 Euro.

Als der Mann die beiden Nummernschilder für sich und seine Gattin reserviert hat – „bei ihr kommen natürlich die Initialen und der Geburtstag auf das Schild“ – ruft der treu sorgende Familienvater noch seinen Sohn an. „Wenn ich schon mal hier bin, kann ich ihn ja auch gleich fragen“, sagt er. Nach einem kurzen Gespräch macht der Mann auf der Hacke kehrt und eilt wieder in die Zulassungsstelle, zieht erneut eine Nummer und setzt sich wieder auf die Wartebänke. „Natürlich will mein Sohn jetzt auch ein LEO-Kennzeichen, also bekommt er auch eins.“