Ferienprogramm mit den Rettungsdiensten: Das Deutsche Rote Kreuz stellt sich und seine Arbeit vor.

Leonberg - Gibt es zurzeit eigentlich einen Ohrwurm mit genau 100 Beats pro Minute?“ fragt Michael Lohfink seine jungen Zuhörer. „Mit so einem Song im Kopf hat man nämlich den richtigen Rhythmus für eine Herzdruckmassage.“ Der Facharzt für Notfallmedizin sitzt mit einer Gruppe von neun Kindern auf einer roten Matte, in der Mitte liegt eine Übungspuppe. Und nachdem man sich auf ein Lied geeinigt hat, darf jeder einmal ordentlich auf der Puppe das Pumpen üben. „Das würde ich mir bei einem echten Menschen nicht zutrauen“, meint Denise. „Keine Sorge, die Puppe macht merkwürdige Geräusche, aber bei einem Menschen ist das nicht der Fall“, sagt Lohfink und lacht.

 

Erste Hilfe ist nur eine von vier Stationen

Die Grundlagen der Ersten Hilfe zu erlernen, ist eine der vier Stationen, die sich das DRK für den Dienstag des einwöchigen Sommerferienprogramms der Leonberger Blaulicht-Organisationen ausgedacht hat. Unter der Leitung der Leonberger Feuerwehr haben sich in diesem Jahr das DRK und das THW zusammengeschlossen. Seit Montag bieten sie 16 Kindern die Gelegenheit, den Rettungsdienst kennenzulernen. Während also Micheal Lohfink in der zweiten Etage des Feuerwehrgebäudes Herzdruckmassagen und die stabile Seitenlage üben lässt, sind die DRK-Helfer Ralf Poschadel und Kevin Schöneck damit beschäftigt, einer weiteren Gruppe die unterschiedlichen Fahrzeuge des Rettungsdienstes vorzustellen. Die dritte Gruppe folgt derweil Philipp Kalnik, der den Kindern im Lager die Ausstattung des DRK erklärt, vom Versorgungsrucksack bis hin zum Feldbett.

Ausflug zum Rettungshubschrauber

Während die zentralen Aufgaben der Feuerwehr das Löschen, Retten und Bergen umfassen, kümmert sich das DRK um Dinge, die so manchen jungen Besucher überraschen. Um den Kindern die Unterschiede zwischen den Rettungsorganisationen zu erklären, hat das DRK-Team ein Quiz vorbereitet. „Wir haben am Morgen mit einer kleinen Einführung begonnen“, erzählt Lohfink. „Mit dem Quiz haben wir das Ganze unterhaltsam gestaltet.“ Die Kinder genießen den Vormittag, und während er in der Mittagspause eine Brezel isst, erzählt der 14-jährige Jeremias, dass er schon zum zweiten Mal das Sommerferienprogramm besucht.

Und dann geht es auch schon weiter mit der vierten und letzten Station: Die Kinder springen in die Rettungswagen und los geht’s in Richtung Krankenhaus. Dort will der Rettungshubschrauber „Christoph 41“ begutachtet werden. „Die Hubschrauber heißen alle Christoph. Die Zahl 41 steht für unseren Standort“, erklärt der Notfallsanitäter Joachim Böttinger. Und eigentlich möchte er noch viel mehr erklären, aber dann soll ein Patient verlegt werden und der Hubschrauber muss abheben. „Der Hubschrauberstart war heute am allerbesten“, sagt Julian begeistert, während der Rettungsflieger im Himmel verschwindet.