Laut einer IHK-Studie sollen die Mieten für den örtlichen Einzelhandel in Leonberg höher sein als in Böblingen oder Sindelfingen.

Leonberg - Leonbergs Wirtschaftsförderer Benjamin Schweizer hat sich vor Kurzem mächtig geärgert. Grund war eine Erhebung der Bezirkskammer der Industrie- und Handelskammer Region Stuttgart (IHK) über die Mieten für Einzelhandelsgeschäfte im Landkreis Böblingen.

 

Denn das Ergebnis war brisant: Nach dieser Studie lag Leonberg bei den 1a-Lagen mit einem Maximalwert von 98,60 Euro pro Quadratmeter Verkaufsfläche weit vor Böblingen (41,90 Euro) und Sindelfingen (21,70 Euro). Auch der Minimalwert lag mit 14,40 Euro deutlich vor Sindelfingen (10,50 Euro) und Böblingen (6,80 Euro). Die Mittelwerte in den vier Mittelzentren des Landkreises (Böblingen, Sindelfingen, Leonberg, Herrenberg) lagen nach der IHK-Studie zwischen 13 und 24 Euro pro Quadratmeter.

Es gibt zwei Ausreißer nach oben

„Diese Zahlen weichen massiv von den Ergebnissen anderer Erhebungen aus der Immobilienwirtschaft ab“, sagt Schweizer. Nach diesen lägen die Mieten pro Quadratmeter Verkaufsfläche in Leonberg zwischen 16 und 46 Euro. „Die Spitzenwerte zahlen die Händler wahrscheinlich im Leo-Center“, glaubt der Wirtschaftsförderer. Dennoch ist es für ihn nicht nachvollziehbar, dass die Mieten dort höher liegen sollen als beispielsweise in den Einkaufszentren Breuningerland in Sindelfingen oder Mercaden in Böblingen.

Und tatsächlich relativiert Martin Eisenmann, der Referatsleiter Handel bei der IHK und Co-Autor der Studie, die Ergebnisse auf Nachfrage ein wenig: Die Maximalwerte seien Ausreißer nach oben, die man aber in der Studie belassen habe, um die Bandbreite der Mieten aufzuzeigen. „In Leonberg gibt es zwei Rückmeldungen von Geschäften aus dem Leo-Center, die Mitpreise von 98,60 Euro beziehungsweise 85 Euro pro Quadratmeter Verkaufsfläche bezahlen“, erklärt er.