Der Leonberger Gemeinderat begrüßt die Initiative für mehr Sauberkeit, sieht die Mehrkosten von 381 6000 Euro aber kritisch.

Leonberg: Thomas Slotwinski (slo)

Leonberg - Viel inhaltliches Lob vom Gemeinderat gibt es für das städtische Konzept, wie der ausufernde wilde Müll eingedämmt werden kann. Doch ob der damit verbundenen Forderung nach sechs neuen Stellen nachgekommen wird, scheint angesichts der sich zuspitzenden Haushaltslage ungewiss.

 

Wie berichtet, hat eine Arbeitsgruppe unter Leitung des Ordnungsamtsleiters Jürgen Beck unter dem Titel „LeoClean – Stadtsauberkeit 2014 plus“ Vorschläge gesammelt, um für mehr Sauberkeit in allen Stadtteilen zu sorgen.

Erfolgreich angelaufen ist die Zusammenarbeit mit der sozialen Einrichtung „Fish“, die sich um Müll im Stadtpark kümmert. Der Ordnungsamtsleiter hält jedoch eine stärkere Fahndung nach Müllsündern für nötig. Drei weitere Kontrolleure seien „unabdingbar“, erklärte Beck. Auch für die Reinigungskolonnen des Bauhofs müssten zwei weitere Leute her. Außerdem ein Fahrer für eine noch anzuschaffende zusätzliche Kehrmaschine.

Die Stadt prüft gerade die Auslastung der jetzigen Kehrmaschine und will erst dann dem Gemeinderat eine Empfehlung geben, ob eine weiteres Fahrzeug wirklich nötig ist. Auch beim aufgestockten Personal hat der Gemeinderat Bedenken, würde dies doch einen zusätzlichen Mehraufwand von 381 600 Euro pro Jahr bedeuten.

„Wir müssen uns gut überlegen, was wir umsetzen wollen“, erklärte Axel Röckle, der Fraktionschef der Freien Wähler. „Ohne eine solide Gegenfinanzierung geht nichts.“ Klar ist auch die Ansage seiner SPD-Kollegin Christa Weiß: „Sechs neue Stellen sind nicht darstellbar.“ Dafür sieht sie im Baubetriebshof noch personelle Kapazitäten, um die Stadtreinigung zu verstärken.

Auch die CDU-Fraktionschefin Elke Staubach sieht die Stellenmehrung skeptisch. Begrüßt wird von ihr aber ein spezieller Altstadt-Kümmerer, den die CDU schon vor einem Jahr vorgeschlagen hatte. Außerdem regte sie an, die Möglichkeit eines eigenen Bußgeldkataloges für Müllsünder zu überprüfen. Einig waren sich alle Sprecher, dass das englische Motto „LeoClean“ nicht passt. Staubach schlug stattdessen „Leo putzt sich raus“ vor.

Wie es mit dem Müllkonzept jetzt weitergeht, wird in den anstehenden Haushaltsberatungen diskutiert.