Die Stadt Leonberg ist wegen der zwei Autobahnen traditionell ein beliebter Tatort für Einbrecher. Im vergangenen Jahr wurde in 36 Wohnungen eingestiegen. Am Donnerstag steht daher ein speziell ausgerüsteten Informationsfahrzeug von 10 bis 18 Uhr vor dem Leo-Center . Dort geben Ordnungshüter Vorbeugungstipps.

Leonberg - Die Stadt Leonberg ist wegen der zwei Autobahnen traditionell ein beliebter Tatort für Einbrecher. Im vergangenen Jahr wurde in 36 Wohnungen eingestiegen. Aber auch in Weil der Stadt mit 16 Wohnungseinbrüchen, Rutesheim mit zwölf, Renningen mit acht und Weissach mit sieben Taten gab es einiges zu tun für die Polizei. Morgen steht daher ein speziell ausgerüsteten Informationsfahrzeug von 10 bis 18 Uhr vor dem Leo-Center . Dort geben Ordnungshüter Vorbeugungstipps und zeigen auch, wie man sich gegen Einbrecher im Haus schützen kann .

 

Denn mit der Zeitumstellung vor gut einer Woche hat die Jahreszeit begonnen, in der Einbrecher erfahrungsgemäß häufiger auf Beutezug gehen. Im Schutz der Dunkelheit sind Täter, die sich an Türen und Fenstern zu schaffen machen, verstärkt unterwegs.

Von 2003 bis 2012 sind im ganzen Landkreis jährlich durchschnittlich 320 Wohnungseinbrüche gezählt worden. Angesichts der jüngeren Entwicklung bei den Einbruchszahlen ist die Polizei allerdings alarmiert. Denn im Jahr 2009 wurden mit 373 Fällen, im Jahr 2010 mit 442 und im Jahr 2012 mit 371 Einbrüchen deutlich mehr Straftaten dieser Art registriert als zuvor. Auch in diesem Jahr sind bis zum Stichtag 30. September mit 241 Einbrüchen ähnlich viele Taten bei der Polizei gemeldet worden wie im gleichen Zeitraum im Vorjahr: da waren es 235 Vorfälle.

Der Rekord war im Jahr 2009

In Leonberg sind die Zahlen recht konstant, in den Jahren 2010 und 2011 waren es 30 und 34 Einbrüche. Nur im Jahr 2009 gab es mit 77 Taten einen Rekorstand. „Damals gab es landesweit mehr Einbrüche, vermutlich durch reisende Täter“, erklärt der Polizeisprecher Uwe Vincon. Die Aufklärungsquote hat sich aber deutlich verbessert: Im vergangenen Jahr konnten 13 Einbrüche Tatverdächtigen zugeordnet werden, das entspricht einer Quote von sechs Prozent. In diesem Jahr wurde der Wert mit 23 Taten fast verdoppelt. Die Quote beträgt zehn Prozent.

Derweil intensiviert die Polizei wieder ihre Bemühungen, die Täter zu fassen. „In den Wohngebieten werden verstärkt Streifen eingesetzt“, sagt Uwe Vinçon. Unterstützung erhalten die Ordnungshüter erneut von der Bereitschaftspolizei. Auch die Kontrollen auf der Autobahn werden ausgeweitet, weil dabei immer wieder Fahrzeuge angehalten werden, in denen Beutestücke entdeckt und Verdächtige ermittelt werden können.

Der Einsatz trägt offenbar Früchte: „Wir arbeiten sowohl im Kreis als auch kreisübergreifend viel enger zusammen als noch vor einigen Jahren“, sagt Vinçon. Damit würden Daten über Einbrüche rasch ausgetauscht. „So fällt schneller auf, wenn es ein bestimmtes Einbruchsmuster gibt, das auf dieselben Täter hindeutet.“

Infomobil am Donnerstag am Leo-Center

Daher wird mittlerweile auch auf den Einsatz von Sonderermittlungsgruppen verzichtet. Die Erfahrungen der zuletzt 22-köpfigen Einsatztruppe Marder, die die Polizei im Jahr 2002 ins Leben gerufen hatte, flossen Ende 2006 in die Konzeption Argus ein. Seitdem setzt man bei der Ermittlungsarbeit und bei der Fahndung unterstützt von der Bereitschaftspolizei auf eine stärkere Vernetzung der Kräfte.

Im Schutz der nun früher einsetzenden Dunkelheit locken vor allem unbeleuchtete Wohnungen und Häuser Täter an. Neben einbruchsicheren Schlössern und Beschlägen empfiehlt die Polizei Bewohnern daher auch dringend, die Fenster nie gekippt zu lassen, wenn sie das Haus verlassen. Auch eingeschaltete Lichter und lauter laufende Radios könnten Einbrecher davon abhalten, in die Wohnungen einzusteigen.