Man spürt es rasch: Der Umzug des Musikvereins Höfingen ist eine Herausforderung. Am Montag wird noch gefeiert.

Leonberg - Treffpunkt ist Samstag um 16 Uhr an der Ecke Erwin-Schöttle-Straße und Anne-Frank-Straße in Höfingen. Von hier startet der Musikverein seinen Umzug zum beliebten traditionellen Waldfest.

 

Bei strahlendem Sonnenschein und blank geputztem Himmel sammeln sich die ersten Musiker und Musikerinnen: Flöten werden zusammengesetzt, Mundstücke geprüft und das Blech auf Hochglanz poliert.

Auch die Jugendkapelle ist gerne mit dabei – fleißig geübt haben die jungen Musiker schon mal, wie sie stolz berichten. Der zehnjährige Nick, gerade seit einem Jahr im Musikverein, ist heute zum ersten Mal beim Umzug dabei: Er spielt das Becken, das fast größer ist als er selbst. Und ist ganz cool.

Drei Stücke bis zum Ziel

Die Formation stellt sich nach Instrumentengruppen auf, und Dirigent Dominik Dörner gibt letzte Anweisungen. Die Noten sind schon aufgesteckt auf den Instrumenten: Drei Märsche – Golden Bridge, Flotte Musikanten und der Bozner Bergsteiger-Marsch – sind geplant. Und wenn die Musiker die dreimal gespielt haben, sind sie am Waldeck angekommen.

Die große Trommel beginnt, und mit großem Tam-Tam und Tärä geht es durch die Erwin-Schöttle-Straße, die Weinbergstraße und mitten durch Höfingen. Familien stehen vor den Häusern und winken den Musikern zu, Kinder begleiten den Umzug eine kurze Strecke lang.

Die Musiker haben Kondition

Das Tempo ist anspruchsvoll – gleichzeitig marschieren und musizieren ist wohl gar nicht so einfach, aber die Musiker haben Kondition. Mitten in Höfingen schaut eine Künstlerin neugierig aus ihrem Atelier – und macht überraschend ein Angebot, das man nicht ablehnen kann: Mitnahme im Auto bis zum Waldeck, eine Besichtigung ihres Ateliers inbegriffen. Unter sommerlich grünenden Buchen und Eichen werden die Musiker schon erwartet, auch die Jüngsten haben problemlos mithalten können. Meist liegt die Musikbegeisterung in der Familie und wird gerne an die nächste Generation weitergegeben.

An den Tischen sitzt schon erwartungsvoll das Publikum, von Weitem hört man die Kapelle, und schon kommt sie musizierend den Waldweg entlang und wird mit Applaus begrüßt. „Unser neuer Dirigent“, erzählt eine Musikerin, „spielt gerne auch Big-Band-Sound, was bei uns gut ankommt.“

Und schon geht’s los: Die Musiker sitzen auf der Bühne, rhythmische Melodien erfüllen die helle Waldlichtung.

An diesem Montag wird noch gefeiert

Der Musikverein hat ganz unterschiedliche Stilrichtungen im Programm: Neben der klassischen Blasmusik spielt er Pop-Songs, Schlager, lateinamerikanische Rhythmen oder Swing und Dixie.

Und jetzt geht die Party richtig los: Bei Grillwurst, Pommes frites und der legendären Waldfestpfanne, dazu eisgekühlte Getränke. Das Publikum ist überzeugt: „Hier bin ich Mensch, hier darf ich’s sein!“

Wer noch nicht am Waldeck mitgefeiert hat, einem der ältesten Feste im Altkreis Leonberg, hat am heutigen Montag noch Gelegenheit dazu.