Der DRK-Laden bezieht sein renoviertes Zuhause in der Brennerstraße 24.

Leonberg - Zwei Gründe sind ausschlaggebend dafür gewesen, dass der DRK-Kleiderladen seine angestammte Heimat im Seedamm-Center verlassen hat: Zum einen war die Anlieferung mit neuer Ware für Spender mit Auto immer ein bisschen kompliziert. Zum anderen hatte es im Seedamm-Center einen Eigentümerwechsel gegeben: Der neue Vermieter wollte einen Mietvertrag mit dreimonatiger Kündigungsfrist, was den dort ehrenamtlich Tätigen nicht gerade langfristige Sicherheit vermittelte. „Als mich eine Maklerin angesprochen hatte, sie habe ein Objekt in der Brennerstraße, haben wir uns dieses mehrmals angeschaut und dann Nägel mit Köpfen gemacht“, erklärte Sozialbürgermeister Ulrich Vonderheid bei der Einweihung der neuen Räumlichkeiten kürzlich.

 

Verbesserung auf vielen Ebenen

Seit Anfang des Monats ist der neue Laden in der Brennerstraße 24 (ehemaliges Fotogeschäft Haug) geöffnet. Dass der Umzug so schnell geklappt hat, ist dem ehrenamtlichen Engagement mehrer DRK-Bereitschaftsmitarbeiter und der Mitarbeiter des Kleiderladens zu verdanken, deren Arbeit Vonderheid ausdrücklich hervorhob. „Die gesamte Renovierung einschließlich der Elektrik geschah ehrenamtlich, und sie haben es auch noch gern gemacht“, sagt die Ladenleiterin Uschi Reger.

Neben der Sicherheit eines auf fünf Jahre abgeschlossenen Mietvertrages hat der Laden, der nicht viel größer ist als der im Seedamm-Center, aber noch einen großen Vorteil. „Meine fünf Mitarbeiter und ich haben jetzt mehr Lagerfläche im Keller und mehr Platz zum Sortieren“, freut sich Uschi Reger, die bereits seit 25 Jahren im DRK-Kleiderladen arbeitet. „Wir haben uns auf vielen Ebenen verbessert“, sagte Ulrich Vonderheid, der auch Vorsitzender des DRK-Ortsvereins Leonberg ist.

Lobende Worte bei der Einweihung fand auch Michael Steindorfner, der Vorsitzende des DRK-Kreisverbands Böblingen: „Sie richten hier viel Segen an. Gottfried Keller hatte recht, als er ,Kleider machen Leute’ schrieb. Sie befriedigen ein Grundbedürfnis von sozial schlechter gestellten Menschen, das sie selbst nicht stillen können, und geben ihnen damit ein Selbstwertgefühl“, erklärte er. Er bewundere, mit wie viel Herzblut die Mitarbeiter bei der Sache seien und hoffe, dass sie dafür viel Dankbarkeit erfahren würden.

Nicht nur Alte und Alleinerziehende

Fast wie ein gut sortiertes Bekleidungsgeschäft präsentiert sich der DRK-Kleiderladen in der Brennerstraße. Neben Hemden, Hosen und sogar einem Dirndl findet man dort auch Geschirr, Spielsachen, Sportbekleidung und Pyjamas. Alles sind Spenden. „Manche bringen jede Woche etwas vorbei, manche in größeren Abständen, aber dafür einen ganzen Kofferraum voll“, weiß Uschi Reger aus Erfahrung. Einkaufen darf hier grundsätzlich jeder, die 70-Jährige kennt ihre Kunden seit vielen Jahren. „Es sind nicht nur alte Menschen und Alleinerziehende, sondern auch immer mehr Studenten“, berichtet sie. Teilweise kämen Menschen aus Weil der Stadt, Renningen oder Ditzingen. „Und einige kommen einfach nur zum Schwätzen“, sagt die 70-Jährige.